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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0042
geschlossenen Vertrag, der sogenannten Waldabteilung, wurde in Artikel
neun festgesetzt, daß die zehn Bergwerksfamilien, die nicht wie die Gemeindebürger
eine Holzberechtigung ansprechen können, aus dem Gemeindewald
je zwei Klafter Holz zugewiesen erhalten „auf den Stamm, wie es der Schlag
abwirft", dazu die Befugnis, sich wie die Bürger zum Hausbedarf mit Lesholz
zu versorgen. „Bau-, Nutzholz, Deicheln-, Hagholz, Sägholz und Spänholz
haben diese keines anzusprechen."113

Dieser Holzanspruch ruhte auf den Häuschen. Mit ihrem Abbruch fiel er
an die Gemeinde zurück.

Die noch stehenden Häuschen

Das „Fallerhäusle"

Das Fallerhäusle im Gegendrum ist in seinem alten Bestand nicht mehr
erhalten, weil es einem Brand zum Opfer fiel und dann neu errichtet wurde.
Es war in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wahrscheinlich die Wohnstätte
des Bergmannes Jakob Bichelmayer114. Aber schon in den siebziger
Jahren bewohnte es ein Nichtbergmann: der Schuster Josef Sonner115. Da er
eine Bergmannstochter zur Frau hatte, war die Eigenart des Hauses als Heimstätte
von Bergleuten gewahrt. Jäh unterbrochen aber wurde die Überlieferung
durch einen Unglücksfall. Im Jahre 1805 fing das Häuschen durch die
Unachtsamkeit eines „alten Wib"116, das Küchle backte, Feuer und brannte
nieder117.

Der Neubau wurde neuen Bedürfnissen angepaßt, unter andern wurden
die Wirtschaftsräume durch einen Kuhstall erweitert. Aus dem ehemaligen
Bretterhäusle wurde ein kleines Haus im heimischen Baustil.

Den Namen verdankt das Fallerhäusle dem Säger Konstantin Faller, der
es am 19. März 1882 durch Kauf erwarb118.

Die Schmiede

Der „Gassenseppel" Matthias Wißler119 hatte elf Kinder. Sein jüngster
Sohn, nach geltendem Recht der künftige Hofbesitzer, war noch nicht acht

113 GLA 230/91.

114 Eine seiner Töchter starb dort am 22. Juli 1785. (Totenbuch der Pfarrei St. Ulrich.)

115 Er war am 2. Oktober 1741 geboren als Sohn des „Schneider-Sonner" Bauern Matthias Sonner und
dessen Ehefrau Maria Wißler. Am 11. Oktober 1773 verehelichte er sich mit Gertrud Sappel.

116 Dieses „alte Wib" kann nur die 52jährige Witwe des Hausinhabers gewesen sein. Von älteren
Hausbewohnerinnen ist nichts bekannt. Die Mütter der Eheleute Sonner weilten nicht mehr unter
den Lebenden, als das Haus abbrannte.

H7 Mitteilung des Konstantin Faller am 3. August 1931. Er berichtete auch, daß das Jahr der Wiedererbauung
des Hauses 1805 im Türsturz eingerissen, aber mit einem Brett vernagelt sei.

H8 Die der Arbeit des Dr. Rudolf Metz „Zur Geschichte des Bergbaus am Schauinsland" (Der Schau
insland" Seite 125) beigegebene Ansicht zeigt nur ein einziges ehemaliges Bergmannshäuschen,
nämlich das Fallerhäusle nach dem Wiederaufbau. Die beiden andern weiter unten gelegenen
Häuser sind der „Schniederlehof" und der „Dobelbauernhof".

U9 Am 3. April 1709 hatte er das väterliche Hofgut erworben (GLA 61/8528 fol. 79 80). .

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