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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0056
pacher223. Nachdem er im Jahre 1739 in Hofsgrund eine Familie gegründet
hatte224, bemühte er sich, für seine Geiß ein Grasplätzlein zu erwerben. Er
trug sein Anliegen dem Oberrieder Prior vor, indem er ihm am 4. Mai 1742
schrieb: „An den hoch wol ge bohrer hern hern bäster breier225, gnedige obrig
Keit Vnd gidige bey den lieblichen gotß hauß ower reith226, ich alß andeß
maderspacher bit Vnd be richte, ihr wole mich Er hören, ich hab Ein Kleineß
stikh lein geldt, ich bite, ihr wollen mir Ein Klein weng all ment zu Kaufen
geben, ich bitte, da weile auch Ein burgerß Kindt hab, alß Von den hanß
reiß227 Vnd all Zeit reicht228 auf ge halden, die hoch Zeit an ge hören ordt ge
hab auf der halden, al ßo bite ich ir, ihr hoch wirdiger böster breier, den ich
hab Kleine Kiner229, da mit ih auch milch dar fir hawer Kan, So bite ihr lieber
hoch wirdiger böster breier, ich ßage dankh Vnd gott gib inen die liebe ge
Sundt heit, Vnd So offt ich in Ein h meß gehe, wille ich dar an denkhen mit
Ein h Vatter Vnßer, dötum den 4 tag mei 1742."23°

Ob der Prior seine Bitte erhört hat, ist nicht bekannt.

Im Jahre 1751 arbeitete Madenspacher als Untersteiger im Schauinsland.
1753 verfaßte er einen Plan, nach welchem seiner Berechnung nach das dortige
Werk statt der erlittenen Einbuße künftig eine jährliche Ausbeute von über
1500' Gulden erbringen könnte. Sein Entwurf wurde nach Schwaz geschickt.
Der Direktor dort meinte aber, daß Madenspacher „die Ausbringung des
Silbers zu hoch angesetzt" habe; aus dem Projekt werde dann nur „ein sehr
geringer oder gar kein Profit herauskommen"231.

Im Jahre 1757 hatte Madenspacher mit anderen Gewerken232 im Stohren
zwei Gruben in Belehnung. Die obere war „Wasserlastigkeit halber mit
Nutzen ebenmäßig nicht zu verhauen", in siebzig bis achtzig Klafter Tiefe
aber war „ein betriebener Hauptuntertiefungsbau und hierbei eine mächtige
Halde erfindlich". Unweit dieser zwei Stollen waren auch dem Bergmann
Johann Brädler zwei Gruben verliehen worden. „Beide diese jetztmaligen
Storrner Gewerkschaften können ihren Bergbau aus Abgang der Mittel nicht
mehr fortsetzen", berichtete der Bergrichter am 29. März 1757 nach Schwaz.
Madenspacher hatte sich deshalb entschlossen, die zwei Grubengerechtigkeiten
„um die hierauf schon verwendeten Unkosten, die sich inclusive des
erbauten Grubenhäusel gegen 400 fl. belaufen", der Landesherrschaft zu überlassen
. Der Bergrichter glaubte, dem Bergwesensdirektorat in Schwaz die

223 Der Geburtsort ist nicht bekannt. Der Name Madenspacher erscheint in den Tiroler Kirchenbüchern
und in den Bergwerksakten im GLA als „Maderspacher"; die Kirchenbücher der Pfarrei
St. Ulrich verzeichnen „Madespacher" und „Madispacher"; im 19. Jahrhundert bürgerte sich in
Hofsgrund der Name „Madenspacher" ein.

224 Er verehelichte sich am 25. Oktober 1739 mit Anna Rees. Sie war als Tochter des Reesbauern
Johann Rees und dessen Ehefrau Ursula Pfefferle am 19. Februar 1718 geboren.

225 prior.

226 Oberried.

227 Rees.

228 recht.

229 Ein Sohn war ihm am 11. September 1740 geboren. Die Ehefrau stand unmittelbar vor der zweiten
Entbindung.

230 GLA 229/44 794 fol. 2.

231 GLA 229/44 787 fol. 178.

232 Sie sind nicht bekannt.

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