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ehelichte sich dort am 5. Februar 1731 mit Elisabeth Forni238 und zog drei
Jahre später mit seiner Frau und zwei Kindern nach Hofsgrund.
Im Jahre 1728 war er von dem damals in St. Trudpert residierenden Bergrichter
mit einer „auf St. Johann" in Hofsgrund gelegenen alten Grube und
den dabei befindlichen Halden belehnt worden239. Er fing an zu graben, warf
Erde aus und schonte dabei die Matten und Gärtchen der Bauern nicht. Als er
deren Widerstand spürte, wollte er sich der Unterstützung des Oberrieder
Priors versichern. Sein Bittgesuch wurde aber zurückgewiesen, weil er es
unterlassen hatte, den Prior rechtzeitig davon in Kenntnis zu setzen, daß ihn
die österreichische Regierung mit dem Bergwerk belehnt habe und er infolgedessen
befugt sei, auf klösterlichem Grund und Boden Grabarbeiten ausführen
zu lassen. Der Prior war ungehalten darüber, daß ein Landsfremder
sich in seinem, des Priors, Gebiet einniste, nach Belieben grabe und „ohne
habende Licenz der näheren Obrigkeit" hause, schalte und walte und den
Untertanen Schaden zufüge240.
Madenspacher grub weiter, denn er besaß das Vertrauen des Bergrichters.
Das Werk gedieh zusehends, erforderte aber erhebliche Geldmittel. Er mußte
Geld aufnehmen. Im Jahre 1729 gewährten ihm die Herren von Bernfelß und
Caradin „von Gräntzach"241 ein Darlehen in Höhe von 150 Gulden als Vorschußzahlung
für zu lieferndes Erz. Mit „langmütigen vielen Beschwernissen"
erschrotete er einen Gang, der so reich gesegnet schien, daß die Erze „an den
mehrsten Orten vier, an Teilen auch fünf, ja auch sechs Schuh mächtig" dastanden
. Die Ausbeute war aber gefährdet, weil er „aus seiner Hinlässigkeit"
den tiefen Stollen wieder hatte „eingehen oder zusammenfallen" lassen242.
Am 18. Januar 1735 trat er von seinen Gruben drei Neuntel Anteile an den
Breisacher Holzfloßadmodiator Johann Franz Litschgi käuflich ab243.
Madenspacher war ein begabter Bergmann, ausgestattet mit reichen Erfährungen
und guten fachlichen Kenntnissen. Er schaute sich in Grubenrevieren
um und machte Entdeckungen. Gern verband er sich mit Unternehmern, die
seine Interessen teilten. Nachdem er sich vom Bergrichter am 27. April 1730
mit einem „Neuschurf" im Schauinsland hatte belehnen lassen, untersuchte
er zwölf Jahre später gemeinsam mit dem Gewerken Josef Zimmermann
altes Bergbaugelände im oberen Kappler Tal. Sie fanden dort im alten Schauinsländer
Bergwerkrevier eine verlegene, „St. Antoni" genannte Grube. Weil
Erzproben ergaben, daß das Blei silberhaltig war, ließen sie sich mit ihr am
3. Dezember 1742 belehnen244.
238 Sie ist vielleicht identisch mit der am 25. Oktober 1707 im Münstertal geborenen Maria Forni.
239 GLA 229/44 788 I fol. 17 und 210.
240 GLA 229/8534 fol. 43.
241 Gräntzach ist wahrscheinlich Ortsbezeichnung für Grenzach, denn die beiden Darlehensgeber
werden ein zweites Mal aufgeführt als „Herr von Bernfelß und Herr Caradin". Dr. Rudolf Metz
nennt die beiden Geldgeber in seiner Arbeit. („Der Schauinsland" Seite 109) „von Berenfels und
von Gräntzach".
242 GLA 229/44 788 I fol. 110.
243 GLA 229/44 787 fol. 122.
244 GLA 229/51 145 fol. 1—2.
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