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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0065
Von seinen Söhnen arbeiteten Johann und Jakob „Schmeel" im Mai 1751
auf den Gruben „St. Johannes Fürdernus" und „Osterzeit" in Hofsgrund299.

Georg Schmädel

Der am 27. März 1713 in Reith bei Brixlegg geborene Georg „Gschmädl"300
kam mit seiner in Tirol ihm angetrauten Frau Gertrud Madenspacher um das
Jahr 1740 nach Hofsgrund. Wie seine Mitarbeiter im Range eines Hauers
spielte er dort im Bergmannsleben eine bescheidene Rolle. Aber er hatte
einen Sohn, der „Geschichte" machte: Johann „Schmäl", am 6. Juni 1742 in
Hofsgrund geboren, geriet, als er schon längst nicht mehr an seinem Geburtsort
weilte, auf Abwege, beteiligte sich an Diebstählen und Einbrüchen und
wurde wegen seiner Gewalttaten am 20. Mai 1786 in Augsburg mit dem
Schwert enthauptet. Den gleichen Tod erlitten am selben Tag seine Gesinnungsgenossen
Margaretha Steurin, Antonie Gutman, „vulgo blinde Toni",
Peter Pabst und Johannes Wölfle301.

Thomas und Josef Steiner

Aus Reith bei Brixlegg kamen die Brüder Thomas und Josef Steiner,
Söhne der Bauersleute Peter Steiner und Katharina Ainbergerin in Reith „am
Hof". Während der ältere, der am 16. Dezember 1714 geborene Thomas, schon
im Jahre 1739 in Hofsgrund in Arbeit stand302, ist sein am 17. März 1719
geborener Bruder Josef erst im Jahre 1750 in Hofsgrund nachweisbar. Beide
waren zuerst Hauer, später Bergwerkssteiger.

Die Brüder errichteten, wohl in Gemeinschaftsarbeit mit Anton Biller, das
Bergmannshaus „Neuhaus".

In den vierziger Jahren bauten Thomas als Hutmann und Josef Bogel,
Josef Sonner und Jakob Bichelmayer als seine Mitarbeiter gewerksmäßig
eine „gegen der Halde" gelegene Grube. Die Aufwältigung verschlang eine
beträchtliche Summe Geldes. Die vier Bergleute verkauften sie daher am

288 Johann, am 10. Mai 1725 in Brandenberg geboren, war seit 10. Januar 1751 mit Apollonia Meyer
von Todtnauberg verehelicht. Sein Bruder Jakob, am 30. April 1728 in Brandenberg geboren, ehe
lichte am 20. Februar 1753 Magdalena Becker von Fahl.

300 Seine Eltern waren Adam Gschmädl, Bauer im Ried, und Agnes Schlagerin, dessen Ehefrau.

301 Mitteilung der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg vom 22. Oktober 1964. Die dort verwahrte
Handschrift — Cod. 285 — verzeichnet den Enthaupteten mit dem Vermerk „vulgo Tiroler", nicht
mit seinem Geburtsort. Der Eintrag wird aber ergänzt durch einen Hinweis in einer andern Hand
schrift, die sich bis 1944 im Augsburger Schulmuseum befand. Sie enthielt ein „Verzeichnis aller
Maleficianten, welche allhier in Augsburg von Anno 1533 bis zu unseren Zeiten um mancherlei
Verbrechen willen auf unterschiedliche Art und Weise vom Leben zum Tod gebracht worden sind,
desgleichen aller derjenigen Feuersbrünste, welche sich hier in Augsburg Anno 1512 bis zu
unseren Zeiten leider ereignet haben". Dieses Verzeichnis enthielt einen Bericht „über die Hinrichtung
eines Johannes Schmädel, bei Freiburg im Schwarzwald in dem St. Ulrikanischen Hofs
grund geboren, von seiner Kindheit an aber in Tyroll erzogen, 45jährigen Alters, ein Taglöhner".
(Mitteilung des Herrn Hanns von Schmaedel in München vom 3. Juli 1932.) Im Februar 1944
wurde das Augsburger Schulmuseum mit allen Beständen — also auch der erwähnten Hand
schrift — durch Kriegseinwirkung vernichtet. (Mitteilung des Herrn Direktors der Welserschule
vom 19. Oktober 1964.)

302 Er war am 25. Oktober 1739 Zeuge bei der Trauung seines Landsmannes Andreas Madenspacher
mit Anna Rees. (Ehebuch der Pfarrei St. Ulrich.) Am 29. April 1742 verehelichte er sich mit der
Tochter Barbara des „Gassenseppels" Matthias Wißler und dessen Ehefrau Maria Lorenz.

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