http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0067
Recht ein, als erster sich um die Belehnung des neuen Bergwerks zu bewerben314
.
Nach zwölftägigem Krankenlager erlag Josef Steiner am 13. Dezember 1771
einer Lungenentzüdung315.
Josef und Franz Berauer
Im Jahre 1737 wurde in Hofsgrund auf der linken Seite des Talbaches
gegenüber dem „Schwizer"-Hof auf dem Platz, wo im 17. Jahrhundert eine
Schmelzhütte stand* und wo heute das vereinigte Schul- und Rathaus steht,
eine neue „Schmelze" errichtet. Sie enthielt außer der eigentlichen Schmelzhütte
eine „Kohlscheuer", eine Zechstube und Wohnräume für zwei Schmelzer
und deren Familien. Eine der beiden Wohnungen bezog zu Beginn der vierziger
Jahre der aus Tirol eingewanderte Josef Berauer316. Er kam aus Agums
bei Prad im Obervintschgau in Südtirol und brachte von dort seine Frau
Maria Stäblerin und seinen am 1. Dezember 1733 geborenen Sohn Franz Xaver
Berauer mit. Agums war aber nicht der Geburtsort von Vater und Sohn. Nur
ihre Herkunft aus Tirol ist gesichert317.
Am 8. März 1773 starb Josef Berauer als „plumbifofior, ex Tyroli oriundus,
natus anno 1701, post vitam honeste peractam"318. Sein Sohn Franz Xaver, der
nachweislich seit 1756 in Hofsgrund Bergwerksdienste als Schmelzer verrichtete
, wechselte Anfang der neunziger Jahre zum Bergwerk Wildtal über,
wo eine Schmelzhütte errichtet worden war319. Später betätigte er sich dort
als Landwirt. Am 1. November 1812 starb er in Freiburg im „Armeninstitut"
Seit 6. August 1764 war er mit der am 22. April 1757 in Merzhausen geborenen
Magdalena Milz verehelicht. Von seinen sieben Kindern übernahm der älteste
Sohn Anton den Beruf des Vaters. Der jüngere Bruder Konrad320 ließ sich
in der Wiehre als Steinbrecher nieder.
314 GLA 229/117 174 fol. 63 69.
315 „ex inflammatione pulmonum cum 12 dies decubuisset" (Totenbuch der Pfarrei St. Ulrich.)
316 Er selbst schrieb sich am 27. Mai 1754 eigenhändig „Perauer". (GLA 229/44 788 I fol. 155.) Falsch
ist die Schreibweise „Bernauer", deren sich der Schreiber beim Hofsgrunder Bergwerk im Jahre
1786 bediente, als er die dort in Diensten stehenden Bergleute nach Namen, Alter, Dienstjahren,
Herkunft und Konfession listenmäßig erfaßte. (GLA 229/44 785 fol. 288.)
317 Sowohl eine familienbuchartige Aufzeichnung im Pfarrarchiv St. Ulrich als auch das „Personals
Protocoll, das Kaißer Königl., auch mit dem Herrn Franz Anton v. Litschgi mitgewerkschaftliche
Bleybergwerk am Hofsgrundt betrefend", vom Jahre 1786 im GLA in Karlsruhe (229/44 785
fol. 288) machen bestimmte Angaben über ihre Herkunft. Nach der Notiz im Pfarrarchiv St. Ulrich
stammten die beiden aus „Augumsen in Tirol", mit welcher Bezeichnung dank einem Hinweis
von Herrn Dr. Werner Köfler im Landesregierungsarchiv in Innsbruck der Ort Agums bei Prad
im Obervintschgau wiedergegeben wurde. Das Personalprotokoll in Karlsruhe gibt als „Geburts
ort und Vaterland" des Franz „Bernauer" an: „Brod im Pfintschgau in Tirol". Herr Pfarrer Theiner
in Prad teilte mir auf meine Anfrage am 28. Juni 1968 aber mit, daß in den Geburtsregistern
seiner Pfarrei der Name Berauer nicht vorkomme. („Berauer ist kein hiesiger Name".) Die beiden
Bergleute, Vater und Sohn, hielten sich also offenbar nur vorübergehend in Agums auf.
318 Totenbuch der Pfarrei St. Ulrich.
319 Wolfgang Stülpnagel, Wildtal, ein breisgauritterschaftlicher Ort. Diese Zeitschrift 1964 Seite 70.
320 Anton war in Merzhausen geboren am 27. Mai 1765, Konrad in Hofsgrund am 20. November 1777.
Ein Urenkel Konrads ist der 80jährige Rentner Josef Berauer, wohnhaft in Freiburg in der Brombergstraße
.
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