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Abb. 4 Wappen des Abtes Jacobus Trautwein am Pfarrhaus Ichenheim,
Kreis Lahr Foto: Hermann Brommer
Weinstock mit zwei davor sich gefaßt haltenden Händen zeigt, auf der Brust.
Ein Mißverständnis ist nicht möglich. Der Bildhauer vereinigte die Tnsignien
der Reichstabtei mit dem persönlichen Wappen des Abtes, der 1777 die große
Orgel Instandsetzung und die Anfertigung des neuen Einstiegstürleins veranlaßt
hatte. In dem Aufsatz über die wirtschaftlichen Grundlagen der Abtei
Gengenbach publizierte Karlleopold Hitzfeld 1962 zum erstenmal die richtige
Deutung des von mir beschriebenen Abtswappens, auf das er im Zusammenhang
mit seinen Forschungen am Portal des Pfarrhauses in Ichenheim
gestoßen war 75. Für das zweite Wappen der Gengenbacher Abteikirchenorgel
kann ich daher wiederholen, was der genannte Historiker über das Ichenheimer
Wappenvorkommen geschrieben hat: „Jeder neue Abt von bürgerlicher
Herkunft entwarf ein persönliches Wappen mit religiösem Gleichnis,
hier brüderliche Liebe in Christo, dargestellt durch den Weinstock und
die verbundenen Hände, zugleich Versuch einer wappenkundlichen Deutung
des Namens Trautwein. Unterschrift: Iacobus (Trautwein 1763 1792), Abt
Zu Gengenbach, 1787. Der letzte Oberschaffner der Abteiherrschaft Magnus
Scheffel, der Großvater des Dichters Viktor von Scheffel, war ein Verwandter
von ihm." An anderer Stelle ergänzte Hitzfeld seine Mitteilung über die
Dauer der Regierungszeit des Abtes durch die Feststellung, daß der als
Auftraggeber des Orgeltürleins interessante Prälat „aus Wolfach76"
gestammt hätte. Mehr über die Herkunft jacobus Trautweins erfahren zu
können, schien mir demnach nicht schwierig zu sein. Auf meine Anfrage beim
Stadtarchiv Wolf ach bekam ich jedoch eine negative Antwort. Weder in den
Kirchenbüchern noch in den Familienstammblättern der Stadt war eine Bestä-
75 Die Ortenau, 42./1962, Seite 86.
76 K. Hitzfeld, „Geschichte der Abtei und der Stadt Gengenbach bis 1803" in Gengenbach — Ver
gangenheit und Gegenwart, Jan Thorbecke Verlag Konstanz/1960, Seite 106.
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