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geben worden ist. Die beiden Söhne Johanns von Ringgenburg, Johann13 und
Heinrich14, sollen nach Erreichung des 12. Lebensjahres in den Orden aufgenommen
werden15. Zwei Tage später beurkundet der Konstanzer Offizial
auf Bitten des Ringgenburgers, daß der Deutsche Orden dessen beide Söhne
Johann und Heinrich im 12. Lebensjahr in den Orden aufnehmen will und
daß der Orden den in voriger Urkunde genannten Besitz aus der Pfandschaft
gelöst hat16. Die beiden Söhne erscheinen später in angesehenen Ordens-
ämtern13» 14. — Am 25. Juli 1296 schenkt Mechtild, die Wittib Werners von
Mühlhausen, dem Komtur Rudolf Küchli (Kukelin) von Rufach und dem
Landkomtur Egelwart von Sulz für das Deutschordenshaus zu Sundheim
50 Mark Silbers17. Zum letzten Male amtiert er am 6. Dezember als Schlichter18
. Dann kann ich ihn in der Ordensgeschichte nicht mehr nachweisen. Sein
Nachfolger als Landkomtur Rudolf Küchli, der auch schon vorher dieses Amt
bekleidet hatte, tritt uns zuerst am 23. Juni 1298 entgegen und urkundet noch
einmal am 12. Februar des nächsten Jahres, ist aber am 25. Juni schon Komtur
in Freiburg19.
Aus diesen Darlegungen geht hervor, daß Hefele die Spanne für die
Datierung der in Frage kommenden Urkunde zu weit gesteckt hat. Egelwart
ist von Mitte 1292 bis Mitte 1293 höchstens zum ersten Male Landkomtur und
dann wieder vom 23. Februar 1295 bis zum 6. Dezember 1297 in dieser Stellung
nachzuweisen. Da auch die Urkunden des Klosters Adelhausen keine
näheren Anhaltspunkte für die Datierung zu ergeben scheinen, muß es
zweifelhaft sein, in welcher Amtsperiode Egelwart von Sulz diese Urkunde
ausgestellt hat. Ich möchte mich für die zweite längere Amtszeit entscheiden
und die Urkunde datieren (1295—1297). Das hätte auch den Vorteil, daß die
Urkunde trotz des veränderten Datums in der Veröffentlichung von Hefele
an gleicher Stelle richtig stünde.
Karl H. Lampe
13 Johann von Ringgenburg (Rinkenberg) erscheint erst 1333 Mai 23 und noch Juni 6 als Pfleger in
Tapiau (Voigt, Codex S. 104), als Bistumsvogt im Samland 1333 November 17 bis 1335 Dezember 2
(Ebda. S. 77). Als Landkomtur von Österreich ist er von 1342 Mai 12 bis 1346 September 30 und
von 1353 Februar 1 bis 1360 nachzuweisen.
14 Heinrich von Ringgenburg ist 1317 Deutschordensbruder zu Hitzkirch, steht aber nicht im Nekro-
logium dieses Hauses, sondern nur sein Bruder Johann. 1318 Mai 8 bis 1329 ist er dort Komtur.
1333 Dezember 12 bis 1350 bzw. 1351 Mai 23 steht er der Bailei Lothringen als Landkomtur vor
und hat gleichzeitig die Kommende zu Trier. Dann wechselt er wieder in seine Heimatbailei über
und ist Landkomtur der Bailei Elsaß Burgund und Komtur zu Beuggen 1351 1356. Sein Leben
beschließt er als Komtur zu Straßburg i. E., wo wir ihn 1361 August 9 finden. (Vgl. Wey a. a. O.
S. 152 mit Berichtigungen.)
15 Württembergisches Urkundenbuch X. (1909) S. 457 459. n. 4814.
16 Ebda. S. 460 f. n. 1816. — Am 28. September 1296 bestätigt Ritter Ulrich von Königsegg, daß die
Herren und Brüder von der Mainau und von Altshausen den Kaufpreis für Ringgenburg bis auf
6IV2 Mark Silbers bezahlt haben (Ebda. S. 536. n. 4907).
17 Urkundenbuch der Stadt Basel. III. (1896.) S. 157 f. n. 291.
18 Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. XXVIII. S. 432 ff. (nach Mirbach Harff a. a. O. S. 5.
Anm. 17).
19 Siehe Anm. 6.
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