http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0148
Vereins" vor. Das handliche Büchlein ist gegliedert in einen etwa 70 Seiten umfassen
den allgemeinen Teil mit Einzelkapiteln zur „Natur und Kultur des Hotzenwaldes"
und einen etwas umfassenderen speziellen Teil mit den Beschreibungen der „Wandergebiete
und Wanderwege des Hotzenwaldes".
Die profunde Kenntnis Döbeles, die auf einer jahrzehntelangen Beschäftigung
mit diesem Raum beruht, zeigt sich nicht nur im allgemeinen Teil des Führers (hier
besonders in den Kapiteln zur Geschichte, zur Wirtschaft und zur Volkskunde), sondern
auch im Text des Wegebeschreibungsteils. Besonders bei der Erwähnung der
von den Wanderwegen berührten Siedlungen wird viel Wissenswertes zur geschichtlichen
Landeskunde mitgeteilt, das zum Teil über den Rahmen dessen hinausführt,
was man innerhalb eines solchen Wanderbuchs erwartet. Nicht unerwähnt bleiben
soll die gesonderte Behandlung der Pflanzen- und Tierwelt des vor allem botanisch
erstaunlich differenzierten Raumes durch A. Huber. Begrüßt werden kann auch die
mit einer Skizze versehene Darstellung des Hotzenwaldwerkes, jenes neuen hydro
energiewirtschaftlichen Verbundsystems, welches das Gesicht der Landschaft etwa
zwischen Todtmoos und Säckingen an manchen Stellen verändert und dem Hotzen
wald eine gewisse überregionale Bedeutung zukommen läßt.
Neben den zehn Fotos (nicht ganz überzeugend ausgewählt) sei die dem Büch
lein am Schluß beigegebene dreifarbige kleine Übersichtskarte „Der Hotzenwald"
(Maßstab etwa 1:75 000) erwähnt, welche Gewässer, Siedlungen und Verlauf der
beschriebenen Wanderwege in einfacher Weise wiedergibt. Sie soll gewiß keine
Wanderkarte ersetzen. Dennoch ist die Angabe von ganzen zehn, recht willkürlich
ausgewählten Höhenzahlen zur schnellen Beurteilung der Wanderrouten auf den
ansteigenden Hochflächen mit ihren scharf eingeschnittenen Tälern ebensowenig aus
reichend, wie das Fehlen der für diese Rodungslandschaft so wichtigen Einzeich
nungen der Waldverteilung zu bedauern ist. Mit wenig Aufwand (etwa leichter
Punktraster für die Waldgebiete) könnte man den Wert solcher Übersichtskarten
noch erhöhen, ohne daß deren klare Lesbarkeit dadurch verloren zu gehen braucht.
Diese kritischen Anmerkungen seien als Anregung für Herausgeber und Verlag
erlaubt in Zusammenhang mit der Gestaltung der künftigen Bände dieser Reihe,
welche vielleicht auch jeweils eine Übersicht der Übernachtungsmöglichkeiten (Wanderheime
, Berghütten, Jugendherbergen, u. U. auch Campingplätze) enthalten sollten.
K. Haserodt
Staufen und der obere Breisgau, Chronik einer Landschaft, Aufnahmen und Gestal
tung von Leif Geiges. Verlag G. Braun, Karlsruhe, 1967.
Man kann das vornehm ausgestattete Buch mit seinen 200 Seiten nennen: Einen
bunten Blumenstrauß, zusammengestellt von einem Dutzend Autoren und durch-
flochten mit herrlichen Fotos und Zeichnungen aus Geschichte und Gegenwart. Das
Werk ist weit entfernt, nur trockenes Wissen zu bieten, erfreut vielmehr durch seine
Mannigfaltigkeit an Beiträgen, die teils im Plauderton, teils in ernster Wissenschaftlichkeit
den Leser bannen, und immer wieder untermalt sind durch ganzseitige Bildtafeln
mit Motiven aus Staufen und Umgebung. Bürgermeister E. U1 m a n n berichtet
über das Entstehen des Buches und über die Baugeschichte der Stadt. H. Holthaus
plaudert über die „Märchenstadt". F. Schneller beschwört dichterisch die Naturgeister
der Gegend, W. Stülpnagel meistert mit Akribie die verwirrenden
Daten der Herren von Staufen, denen der stadtnahe Stauf, d. h. steile Berg, als
Standort ihrer Burg diente. Von diesem Stauf hat auch die im Jahre 770 erstmals im
Codex Laureshamensis geschichtlich erwähnte Siedlung den Namen. Die genannten
Herren wählten als redendes Wappen drei goldene Kelchbecher in Rot, da früher
auch diese Becherform (freilich ursprünglich ohne Fuß und umgestülpt) den Namen
Stauf führte. Das heutige Stadtwappen hat dem noch drei goldene Sterne zugefügt
Über mittelalterliche und barocke Kunst und den Meister Sixt von Staufen, von dem
noch namhafte Werke vor allem in Freiburg erhalten sind, berichtet tiefschürfend
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