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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0017
Die Herren von Blumeneck sind Wappen- und Stammesgenossen derer von
Blumenberg. Dieses Geschlecht ist im 13. Jahrhundert in Baden aufgetreten.
Viele Angehörige waren geistlichen Standes bzw. Klosterleute. So war z. B.
Anna von Blumeneck von 1541 bis 1546 Statthalterin der Äbtissin des Klosters
Wonnethal22.

Sebastian von Blumeneck war Teilherr in Riegel (1484, 1491)23 und Bürgermeister
in Freiburg. 1495 kaufte er das Straßburger Bürgerrecht. Er war 1513
Schultheiß in Freiburg, war auch Pfleger „unserer lieben frauen bau's in Freiburg
" 153624.

Das Wappen zeigt zwischen roten Querstreifen die in horizontaler Reihe
gestellten Eisenhütlein. Die Farben wechseln ab, silber und blau. Das untere
Abschlußfeld ist ersetzt.

Die Schildhalterin ist von Anmut und zierlich gekleidet. Zu ihrer graziösen
Haltung paßt der Halsschmuck. Auf dem goldenen Kragen sind die Buchstaben
MGW erkenntlich. Dem reichgemusterten Rock schließt sich ein Mieder an
und diesem die goldfarbenen Ärmel. Der Hut der Dame ist reich verziert.

In der linken oberen Ecke ist das Zeichen der Rittergesellschaft „Vom Fisch
und Falken". Dies ist auch auf der Rheinfeider Scheibe des Adelberg von
Bärenfels zu finden25. Das rechte, nur zum Teil erhaltene Bogenfeld zeigt uns
neben Häusern eine Burg und den Falkner, wie er zur Jagd zieht.

Auf der anderen Seite wölbt sich über den Pfauenfedern wieder eine Szene
im Wald. Während ein Reiter mit seiner Begleiterin auf dem Schimmel sitzt,
steht das andere Pferd, ohne den Mann im Sattel, am Baum. Der Liebhaber hat
sich einer Frau zugewandt und legt seinen Arm um sie.

7 Hans Dietrich von Blumeneck (Tafel IV, 4 und VIII, a)

Hans Dietrich war ein Onkel von Sebastian, ein Bruder von dessen Vater25a.

1466 soll er die Stadt Mülhausen überfallen haben. 1478 lesen wir von
ihm als Herzoglich-Österreichischem Rat. 1499 war er oberster Hauptmann
in Tiengen, 1504 Verweser der Gesellschaft zum Ritter in Freiburg. In französischem
Sold stehende Fußtruppen hat er 1512 befehligt26.

Das Wappen ist dasselbe wie bei Sebastian von Blumeneck. Aber es
leuchtet schon eine Goldschnur mit Gehänge am Hals des Helmes. Über dem
Helm ist hier eine goldene Krone. Wegen solcher Zutaten im Wappen gab es
gelegentlich Unstimmigkeiten. So z. B. wegen der Legitimation eines unehelich
Geborenen von Blumeneck, wobei Kaiser Friedrich III. um eine Entscheidung
bemüht wurde27. Über dem bekrönten Helm ist die rote Bischofsmütze
mit Goldknöpfen und Pfauenfedern.

Die linke Säule läßt zwei undefinierbare Köpfe frivol die Zungen herausstrecken
. Auf dem Sockel ist ein klassisches Bildnis, wie auf einer Kaisermünze
. Betrachtenswert ist auch das Kapitell.

22 Kindler von Knobloch „Oberbadisches Geschlechterbuch" (= Kindler) 1898, Erster Band, S. 113.

23 STAE, U. 112: 1522 Apr. 1. Michel von Plumneck, zur Zeit Verweser gemeiner Teilherren zu
Riegel, vidimiert einen Brief, in dem Karl V. für sich und seinen Bruder Ferdinand der Stadt
Endingen deren Rechte bestätigt.

24 Kindler, S. 118.

25 SchL. 1953, S. 83.

25a Die Beziehungen der von Blumeneck zu der Stadt Endingen sind u. a. in einer Urkunde STAE
vom 29. April 1523 nachgewiesen; s. bei 8, Hans Ludwig Spilmann, und Fußnote 29.

26 Kindler, S. 118.

27 Ebenda S. 113.

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