http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0049
durch die nach 1900 erstellten Gehöfte. Zu dieser Zeit hat dort vermutlich eine
Erweiterung des Etters (eine Erschließung von neuem Baugelände) stattgefunden
, wofür auch einige am Nordrand nach 1900 erbauten quergeteilten
Einhöfe sprechen. Zur Dorfmitte hin, unterhalb der Kirche, finden wir noch
einige alte Quereinhöfe und etliche sehr alte Teile von Reihenlanghöfen,
die sich auch am Nordrand konzentrieren. Die östliche Nordseite der Hauptstraße
, wo sich die Winkelhöfe aufreihen, ist wohl um 1800 erschlossen
worden.
Drei- und Vierseithöfe gibt es relativ wenig in Gottenheim, während die
Einhöfe recht stark vertreten sind. Daß dies ein Indiz für die Entstehung
der Einhöfe aus Gehöften durch Teilung ist, möchte ich gerade für Gottenheim
ablehnen, denn hier sind einwandfrei die Quereinhöfe die ältesten Höfe, und
die Stellung gerade dieser alten Einhöfe zueinander zusammen mit ihrer
Parzellenform sprechen gegen eine Entstehung durch Teilung, wobei einzelne
Gegenbeispiele die Ausnahme der Regel darstellen.
Hofformen Mittelwert Gottenheim
Vier- und Dreiseithöfe 1.7,0 % 6,6 %
Hakenhöfe 31,0% 34,0%
Zweireiher 6,0 % 6,0 %
Haufenhöfe 13,7% 9,0%
Quergeteilte Einhöfe 20,0 % 29,0 %
Streckhöfe 12,0% 15,0%
Die ausgedehnten Neubaugebiete verdankt Gottenheim sicherlich seiner
Eisenbahnverbindung nach Freiburg und Breisach (seit 1871, Auskunft der
Bundesbahnbetriebsstelle Freiburg).
Opfingen
Den dichtest bebauten Ortsetter der sechs untersuchten Gemeinden hat
Opfingen. Trotzdem besitzt es den zweitgrößten Prozentsatz an Vier- und
Dreiseithöfen und einen beträchtlichen Anteil an Hakenhöfen, wenn auch
mit den niedrigsten (Vier-, Drei- und Winkelhöfe zusammen 52 Prozent).
Dazu kommt auf Grund der engen Stellung der Häuser eine große Anzahl
von Haufenhöfen, so daß die quergeteilten Einhöfe zwangsläufig in den Hin
tergrund treten.
Hofformen Mittelwert Opfingen
Vier- und Dreiseithöfe 17,0 % 26,0 %
Hakenhöfe 31,0% 5,5%
Zweireiher 6,0 % 22,5 %
Haufenhöfe 13,7% 9,5%
Quergeteilte Ei nhöfe 20,0 % 10,8 %
Streckhöfe 12,0 % 26,0 %
Die Hof formen verteilen sich auch hier relativ gleichmäßig über das Dorf.
Bei den Vier- und Dreiseithöfen ist das ohnehin der Fall. Bei den Hakenhöfen
ist die angegebene Verdichtung schwach und bei den Reihenlanghöfen
kaum ausgebildet. Wegen der geringen Anzahl an quergeteilten Einhöfen
und Zweireihern kann über deren Verteilung nicht viel ausgesagt werden.
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