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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0085
Stellung mit der Übernahme der Pfarrei durch die Johanniter im Jahre 1297. Freilich
wird über die Hintergründe dieses Rückzugs St. Gallens keine Erörterung angestellt.
Für die folgenden Jahrhunderte ergibt die Heranziehung zahlreicher bisher nicht
ausgewerteter Quellen, insbesondere auch des Pfarrarchivs, ein detailliertes und
lebendiges Bild von der Organisation und vielseitigen Tätigkeit der Pfarrei Kirch
zarten. Was in dem vorhergehenden Band dem Historiker vielfach nicht möglich war,
die Gewinnung neuer Kenntnisse und Erkenntnisse, wird hier bis in viele Details
hinein geleistet. Dies gilt z. B. für die Geschichte der Pfründen und Stiftungen wie
der Kaplanei. Eingehend wird die Baugeschichte und die künstlerische Ausstattung
der Pfarrkirche behandelt. Sehr dankenswert ist die Zusammenstellung sämtlicher
Nachrichten über die sonstigen Kirchen und Kapellen des Pfarrsprengels, die zum
Teil später selbst Pfarrkirchen geworden sind. Die Kapelle „Winstein" allerdings
wird kaum im Kirchzartener Sprengel gesucht werden dürfen. Wieso eine Verwechs
hing gerade mit Baldenweg vorliegen soll, ist nicht erfindlich. Die Johanniterpfarr
kirche zu Weinstetten (Wistat) am Rhein war 1493/97 bereits seit längerem dem
Strom zum Opfer gefallen; vielleicht gehörte zu dem dort noch bestehenden Johan
niterhof eine (neue?) Kapelle, die jetzt auf irgend eine Weise mit Kirchzarten, der
größten Johanniterpfarrei des Breisgaus, in Verbindung gebracht wurde. Neben den
kirchlichen Bauten werden als Zeugnisse des religiösen Lebens die Bruderschaften, Wall
fahrten und Prozessionen eingehend behandelt. Die Persönlichkeit und das Wirken der
einzelnen Pfarrer seit dem Ende des 18. Jahrhunderts findet am Schluß nodi Darstellung
und Würdigung.

Die Ausstattung des Bandes ist vorzüglich, die Bebilderung ausgezeichnet. Ein

Register für beide Bände beschließt das verdienstvolle Werk. w c,,

ö W. btulpnagel

1250 Jahre Pfaffenweiler 717 1967 Ortsgeschichtliche Betrachtungen 87 Seiten.
Herausgegeben von der Gemeindeverwaltung Pfaffenweiler. Gesamtherstellung:
Rombach & Co. GmbH., Freiburg im Breisgau.

1967 feierte die Winzergemeinde Pfaffenweiler ihre erste urkundliche Erwähnung.

Zu diesem Anlaß gab die Gemeindeverwaltung des Dorfes ein Festbuch heraus. Wer
den geschmackvoll aufgemachten Band in die Hand nimmt, wird von den historischen
Beiträgen und der reichen Bebilderung angenehm überrascht. Staatsarchivdirektor
Dr. Martin Wellmer und der verstorbene Ortspfarrer Karl Deich e 1
bohrer, denen für Anregungen und tatkräftige Förderung des Vorhabens beson
ders zu danken ist, verstanden es, einen Kreis von Fachleuten für die Geschichte
Pfaffenweilers zu interessieren. Gewiß, die aus den Bemühungen hervorgegangenen
„ortsgeschichtlichen Betrachtungen" sind keine vollständige Ortschronik geworden
(und sie wollen es auch nicht sein). Weil sich die Verfasser auf das in kurzer Zeit
Mögliche beschränkten, entstand jedoch eine Gemeinschaftsarbeit, die in ihrer Art
Anerkennung verdient und sich wohltuend von manch anderem Beispiel abhebt.

„Pfaffenweiler Sein Name und seine Entstehung", ein Aufsatz zur Siedlungs
geschiente aus der Feder Karl Deichelbohrers, steht allen Beiträgen voran.
Ausgehend von zwei St. Galler Urkunden, kommt der Autor zu dem Schluß, daß
„für die Arbeiten im Steinbruch und am Rebberg" zwei weiler Orte als Hörigen-
siedlungen angelegt worden seien. Ob das alte „Openwilare" ein selbständiger
Weiler gewesen sei oder wegen eines möglichen Abschreibfehlers als „Popenwilare"
gelesen werden müsse, läßt Deichelbohrer allerdings offen. Seine Gedanken werden
insgesamt wohl sehr zur Diskussion anreizen.

Eine interessante Ergänzung zur frühen Geschichte Pfaffenweilers bietet W o 1 f -
gang H u g mit dem Beitrag „Die heilige Columba, Kirchenpatronin von Pfaffen
weiler", indem er die einzige Columba-Kirche der Erzdiözese Freiburg in die Vorgänge
der fränkischen Alemannenmission einbezieht. Als Illustration ist auf der
Seite 19 des Festbuches eine barocke Statue der Kirchenpatronin abgebildet. Zu dieser
kleinen Columba-Figur möchte ich nachbemerken, daß sie mit Sicherheit dem Frei

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