Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0051
de Choisy, und das „zweite Projekt der Befestigungswerke der Stadt, des
Schlosses, der Forts und der Redouten von Freiburg im Breisgau", entworfen
Von Vauban. Nach einem späteren handschriftlichen Vermerk soll der Entwurf
Choisys von t6?8> die Ausarbeitung Vaubans vom August 1679 stammen.

Einer der Hauptunterschiede der beiden Entwürfe deutet sich in den Überschriften
an: Choisy befaßt sich vorzugsweise mit den Werken der Stadt und
des Schlosses, deren Ergänzung er allerdings als notwendig ansieht, Vauban
sieht außerdem die Errichtung von drei Forts und drei detachierten Redouten
auf dem Schloßberg vor. Der Vergleich der Entwürfe wird dadurch erschwert,
daß der Plan Choisys, auf den seine Ausarbeitung Bezug nimmt, nicht auffindbar
ist.

Beide Entwürfe gehen davon aus, daß Freiburg auf Dauer bei der Krone
Frankreichs verbleibt. Der stilistische Aufbau der Entwürfe Choisys und
Vaubans ist ähnlich: Meister und Jünger befleißigen sich einer aufs äußerste
konzentrierten Ausdrucksform. Die Niederlegung von Häusergruppen wird
ausgedrückt durch den Infinitiv: „raser".

Choisy beschreibt in seiner Einleitung die Lage der Stadt und des Schlosses
. Die Höhen des Schlofibergs bilden eitie „Art von Amphitheater mit vier
Stockwerken". Gelingt es trotz großer Schwierigkeiten, Kanonen auf den Gipfel
des Schlofibergs zu bringen (wie Crequi dies getan haben soll), so kann
man von der Höhe aus zum Schloß vordringen. Eine Einnahme der Stadt durch
den Belagerer ergibt noch keine großen Vorteile hinsichtlich des Schlosses.
Die Stadt ist klein und hat nur wenig Unterkunft für Truppen. Fast alle Straßen
sind mit Wasser versehen, die Bäche befinden sich in der Mitte der Straßen
. Um die Stadt lagert sich eine weite Ebene mit schönen Wiesen, Gärten,
Obstgärten und Reben.

Eingehend werden die drei Vorstädte beschrieben, die zum großen Teil
der Befestigung zum Opfer fallen werden.

Die Vorstadt „St. Georgen", die mit der Schneckenvorstadt südlich der
Dreisam identisch sein dürfte, ist von einem Graben umgeben, ziemlich bevölkert
, mit Getreide- und Papiermühlen und Gerbereien ausgestattet.

Die Vorstadt „der Kapuziner", die die Prediger- und Lehener Vorstadt
umfaßt haben dürfte, hat keine Gebäude außer zwei Kirchen, alle anderen
Häuser seien niedergelegt worden, als Mercy die Stadt von dieser Seite angriff
, Wall und Mauerwerk sind, wie in „St. Georgen", schlecht („mechant").

Die Vorstadt Neuburg ist ziemlich bevölkert, sie besitzt zahlreiche Häuser
und mehrere Kirchen.

Die Höhe der sieben Befestigungswerke der Stadt beträgt nur fünf bis
sechs Fuß. Der Fluß, die Dreisani, kann nach Wolkenbrüchen und Schneeschmelzen
reißend und gefährlich werden, er führt viele Kiesel mit.

Die Vorteile des Besitzes der Stadt sind dem König bekannt, man muß sie
instand setzen, damit sie „zusammen mit dem Schloß, oder das letztere
getrennt, eine lange und rigorose Belagerung aushält". In vierundsiebzig
Artikeln werden nunmehr die vorzunehmenden Maßnahmen formuliert.

In der Vorstadt St. Georgen soll der Wall (rempart) zurückgezogen (wie
dies bereits begonnen sei) und sodann geschlossen werden. Fünf Bastionen sollen
als detachierte Werke errichtet werden. Die Vorstadt der Kapuziner und
die Neuburg, die eine von einem guten Wassergraben, die andere von einem
trockenen Graben umgeben, können gut für die Verteidigung des Platzes die-

49


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0051