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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0080
Im N ovcmber 1690 wird eine im Prcchlal stationierte Abtei hing kaiser
lieber Husaren voti eiiier Gruppe der „Compagnie Franchc" unter Führung
des Unterleutnants Richard angegriffen und zum größereTi Teil vernichtet19.
Es ist derselbe Richard, der sich bcreils früher durch die Beaufsichtigung der
zum Holzschlagen kommandierten Bauern ausgezeichnet hat, der König hat
ihm hierfür eine Gratifikatioii von 300 Fivres zugewendet20.

Kein Wort verlautet über das beklagenswerte Schicksal der Bauern, deren
Häuser geplündert und verbrannt, deren Vieh weggetrieben wird. Über ihre
Leiden berichten andere Quellen: Grimmelshausens Simplizissimus, Callots
Gravuren über das Eleiid des Krieges in Lothringen. Sie leiden und sterben
als unschuldige Opfer eines unbarmherzigen Krieges und Kleinkrieges, die
Chronisten wenden ihren Blick ab von ihrem traurigen Lose, und die Geschichte
scheint an ihrem Schicksal vorbeizugehen. Aber der Sieg der französischen
Truppen in Flandern wird durch Salutschüsse der Artillerie und ein
Tedeum gefeiert21, und als „Monseigneurh\ der Dauphin, am 16. September
1690 den Rundgang um die Verteidigungsanlagen der Stadt Freiburg macht,
berichtet du Fay, daß die Bürger entzückt gewesen seien22.

Du Fay berichtet dem Minister über Vorschläge, die ihm von der Gegenseite
über einen Gefangenenaustausch gemacht wurden, er leitet am 9. Oktober
1690 einen Brief des Grafen von Sobor in der Armee des Kurfürsten von
Bayern und am 25. September 1690 einen Brief des Generals Henry Fleming,
Marechal de Camp, des Kurfürsten von Sachsen, weiter, der ihm durch einen
Bauern aus St. Georgen (im Schwarzwald) überbracht worden war23. Über
das Ergebnis dieser Bemühungen ist nichts bekannt.

Am 9. Juni 1693 stirbt du Fay im Alter von 74 Jahren in Freiburg und wird
im Chor des Münsters beigesetzt24.

Die K r i e g s k o m m i s s a r e : II e r o n und Perrin

Seit 1689 wirkt iti Freiburg Tieben dem Gouverneur du Fay als Kriegskommissar
Francois Heron. er nennt sich ,.escuier, commissaire ordinaire de
guerre,ancien Provincial enFIandre". Ileron wird 1691 durch Christophe Adrien
Perrin, Sieur des Rudosne1, abgelöst werden. Es scheint ein verbaler Widerspruch
zu sein, daß die Kriegskommissare ihre Funktionen während der Friedenszeit
ausüben, während sie im Krieg andere Verwendungen erhalteTi2. Sie
erhalten in der Proviiiz Elsaß ihre Weisungen vom Intendanten und erstatten
ihm Bericht. Kriegskommissar He ron schickt Berichte aber auch unmittelbar
an den Minister, der wiederholt über dieselben Vorgänge getrennte Berichte

10 a 1 979 St. 213.

20 a 1 1000 St. 18 Louvois/Versailles an La Grange 8. 5. 1690.

21 a 1 988 St. 112.

22 a 1 988 St. 251.

23 a 1 976 St. 135

24 Schreiber IV, S. 214.

1 Schreiber IV, S. 214.

2 Livet S. 426.

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