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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0082
Sie hatte in erster Ehe 1683 Rupert Joseph von Wessenberg. Hei tu au f Feld-
kirch und Assessor bei der vorderösterreichischen Ritterschaft, geheiratet, der
bereits 1687 unter Hinterlassung von vier Kindern verstarb. Ihrer zweiten
Ehe mit Heron entstammten zwei Söhne und eine Tochter, sie starb 1710.

1691 verläßt Heron Freiburg. Er wird als Kriegskommissar nach Hüningen
berufen. Unstimmigkeiten mit der dortigen Bevölkerung veranlassen eine
Untersuchung des Intendanten, die nichts Nachteiliges gegen ihn ergibt. Trotzdem
wird er dies ist der Lauf der Welt nach Flandern versetzt. Dort
entschwindet er zunächst dem Blick. Die Briefe, die seine Frau in den Jahren
1701 bis 1705 in ungetrübter Zuneigung an ihre Mutter richtete, wurden aus
Chambery abgesandt, wo Heron offenbar im Ruhestand auf seinem Besitz
lebte.

Herons Nachfolger, Christophe Adrien Perrin, hat am 28. April 1692 ein
merkwürdiges Protokoll über die Vernehmung eines gewissen Pierre Rigouil-
let aufgenommen, der nach einer Beichte, vermutlich auf Veranlassung seines
Beichtvaters, sich an ihn wandte8. Rigouillet will am 15. Februar 1692 mit vier
Reitern, die in den Dienst der auf seilen des Kaisers stehenden Prinzessin von
Hessen treten wollten, zusammengetroffen sein und von ihnen erfahren haben,
ihre, der Prinzessin Truppen, sollten in Frankreich einrücken, „y mettre tont
a feu ou ä sang", sie wollten den König und den Dauphin sterben lassen,
„durch Feuer oder Gift". Sobald die Truppen des Königs ihre Quartiere bezogen
haben, sollen 50 bis 60 „geistliche Personen" verkleidet nach Frankreich
einreisen.

Quelle und Inhalt dieser Nachricht sind von fragwürdiger Art, aber Perrin,
beunruhigt, schickt ein ausführliches Protokoll nach Paris.

V i 11 a r s und der Handstreich auf F r e i b u r g

Zu Beginn seiner Memoiren zählt Claude Louis Hector duc de Villars seine
zahlreichen Funktionen und Titel auf: Er ist Pair und Marschall von Frankreich
, Vicomte de Melun, Marquis de la Noche, Comte de la Rochemillet. Aber
er ist oder vielmehr er war auch Gouverneur der Stadt, des Forts und Schlosses
Freiburg, der Städte, Festungen und Gebiete von Metz und Verdun.

Als Gouverneur von Freiburg ist Villars Nachfolger du Fays; er behält
dieses Amt bis zur Rückgabe Freiburgs an das Reich und das Haus Österreich
im Jahre 1697. Aber er ist der erste und einzige Gouverneur, der nicht in Frei-
burg residiert, er hält sich bei der Armee an wechselnden Orten auf, sucht
nur gelegentlich und aus besonderem Anlaß die Stadt, deren Gouverneur er
ist, auf, sein Gouverneursamt gleicht dem eines Pfründeninhabers ohne Residenzpflicht
, dem die Erträgnisse der Pfründe als arbeitsloses Einkommen
zufließen. In seiner Abwesenheit wird er vertreten durch den Kommandanten,
den Chevalier Clairac de la Mammy e, der auch ohne Zwischenschaltung Vil lars'
unmittelbar die Korrespondenz mit dem Kriegsminister führt.

Über die Vorgänge, die seiner Ernennung zum Gouverneur von Freiburg
vorausgingen, berichtet Villars anschaulich in seinen Memoiren1. Der Marquis
de Barbezieux, der seinem Vater Louvois im Jahre 1691 als Staatssekretär des

8 A 1 1217.

i Vülars, Memoires edit par Vogue, Paris 1884 Bd. 1, S. 223.

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