Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0099
In diesem Memorial werden dreizehn Kirchen angeführt, die den Befestigungsarbeiten
zum Opfer fielen3.

Der dritte Besuch Louvois' in Freiburg steht in Verbindung mit der Inbesitznahme
Straßburgs durch Frankreich, ein Teil dieser Reise und insbesondere
der Besuch in Freiburg erfolgt gleichzeitig und in Verbindung mit
der Reise des Königs. Am 25. September 1681 verläßt Louvois Fontainebleau,
um die Einnahme Straßburgs vorzubereiten, er wird von zwölf Reitern
begleitet4. Die Reise führt in Etappen über Louvois, Markirch und Iiikirch,
wo Louvois am 30. September eintrifft. An diesem Tage wird die Kapitulation
Straßburgs unterzeichnet, und französische Truppen rücken in die Stadt. Der
König bricht an demselben Tage in Fontainebleau auf, er erhält am 2. Oktober
durch einen Eilboten in Vitry le Francois den Text der Kapitulationsurkunde.
Am Tage der Kapitulation Straßburgs sind französische Truppen auch in
Casal am Po, der Hauptstadt von Montferrat, eingerückt. Der König läßt
die Damen nunmehr nachkommen, ein Teil seiner Begleiter, die für die Belagerung
Straßburgs vorgesehen waren, zieht sich zurück. Über Saint Die, Markirch
und Kestenholz erreicht der Zug, dem sich Louvois in Schlettstadt angeschlossen
hat, am 15. Oktober Breisach. Der feierliche Einzug in Straßburg
mußte um einige Tage verschoben werden, da der König zunächst die Ankunft
des von Köln kommenden Bischofs von Straßburg Franz Egon von Fürstenberg
und die Rückgabe des Straßburger Münsters an die Katholiken abwarten
wollte. Am 17. und 18. Oktober besucht der König mit seiner zahlreichen
Begleitung Freiburg, dieser Besuch dient somit auch zur zeitlichen Überbrückung
der Wartezeit bis zum feierlichen Einzug in Straßburg, der am
23. Oktober 1681 sich vollzog.

Die Straße von Breisach nach Freiburg führte über Rimsingen und Tiengen
durch den Mooswald nach St. Georgen. Der König hatte sie nach dem Berichte
des Finanzbeamten V Hermine4a im Walde, wo sich zuvor richtige Hinterhalte
(Coupe-Gorges) befunden hatten, auf 30 Klafter (nahezu 60 m) verbreitern
lassen, um den Truppen beim Durchgang größere Sicherheit zu gewähren.

Auf der Fahrt von Breisach nach Freiburg drückte der König sein Mißfallen
über den früheren Staatssekretär der Auswärtigen Angelegenheiten de
Pomponne aus, weil er es unterlassen hatte, die Souveränität Frankreichs
über die Ortschaften zu beanspruchen, die die Straße nach Freiburg umsäumen
. Nur die Straße selbst war durch den Vertrag von Nymwegen Frankreich
zur Benutzung überlassen worden. Der König weigerte sich, auszusteigen
oder eine Mahlzeit zu sich zu nehmen, da er fremdes Gebiet nicht betreten
wollte.

Über den Besuch des Königs berichtet das Kopialbuch der Stadt Freiburg,
daß „Ihro Majestät mit dero königlicher Gemahlin und Herrn Sohn und
Herrn Bruder samt ganzer Hofstatt hiesige Stadt besichtiget und dem
Magistrat dero beständige königliche Gnad allergnädigst versichert". Der
Einzug des Königs in Freiburg vollzog sich unter Umständen, die sich, in der
heutigen Zeit, für eine Wiedergabe im Film geeignet hätten. Der Magistrat
und die Geistlichkeit Freiburgs erwarteten den König von 8 Uhr morgens bis

3 F St. A Kriegssachen 1680 F 72. Ratsprotokolle v. 21. und 23. 8. 1680, 3. 11. 1680.

4 A 1 663 Sept. 1681. D'Anthenay S. 116.
4ai'Hermine( Memoires S. 58.

97


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0099