http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0152
Bach" in Todtnau und zeitweise Amtmann Sankt Blasiens im Schönauer Tal!
Küneggi steht zum Grafen Konrad von Freiburg in einem besonderen Verhältnis
. Gräfliche Urkunden zeigen ihn gelegentlich in der Nähe Konrads12.
Des großen Einsatzes im Bergbau und seiner Verbindung zum Grafen wegen
liegt es nahe, daß er die Bezeichnung „voget" dem Amte des gräflichen Bergvogts
in Todtnau, dem auch der oberriedische Teil des Schauinslands unterstand
, verdankte. Auch bei dem Amtsnachfolger Claus Absolon erweist sich,
daß sich das Amt eines Bergvogts damals noch mit der Beteiligung als Gewerke
an einer Grube vereinbaren ließ.
Am Todtnauer Berg hat Voget Küneggi wohl als Hauptgewerke die „Kü-
neggins fron" zu bauen begonnen, die gemeinsam mit der wenig älteren
„Hasenfron" zur überaus dynamischen Keimzelle der binnen weniger Jahre
alle anderen Gruben des Reviers, darunter die sehr alte Grube „zem Goch"
absorbierenden „Zer Bach"-Zeche geworden ist. Während der Zeitpunkt der
Eröffnung der Todtnauer Küneggins-Fron (Erstnennung 1329)13 nicht überliefert
ist, wahrscheinlich aber in den Beginn der 1320er Jahre fällt, hat ein
glücklicher Umstand eine Verleihung von Grubengelände an den Küneggin
im Oberrieder Bereich auf unsere Tage gebracht.
Am 30. September 133214 belehnte Graf Konrad von Freiburg den „voget
Kvneggin" und den „Hemmer und ire gesellen" zu „Oberriet in dem tal" mit
den Bergwerken von der „vbelen brugge vf vnz an die scheide egge". Dies
betraf den gesamten Bereich, von etwa der heutigen Hohen Brücke bei der
Abzweigung des Wilhelmer Tales an über den Grat des Sessels zum Gipfel
des Schauinslands steigend, von dort der Wasserscheide südwärts und südost-
wärts folgend bis zur Stelle, da auf der „Scheidegge" der Silberweg Todtnau
Freiburg mit dem Weg aus der Britznach zusammentraf, also in unmittelbarer
Nähe des Diesselmuts. Was innerhalb der „snesleiphinen" der
genannten Kammlinie lag, d. h. die gesamten Hänge bis hinunter zum Hofs-
grunder Talbach, war in die Belehnung einbezogen, allerdings mit der Einschränkung
, daß von allen Erzgängen (leitinen) nur „sehs vroneberge" konzediert
wurden, und zwar für den 20. Pfennig „für allü reht". Ein „vroneberg"
entsprach einem Berglehen von 7 Bergklaftern.
Wie bereits erwähnt, wissen wir aus einer weiteren Verleihung von 1343
(s. u.), daß die neue Gewerkschaft des Küneggin und Hemer sich „zem grinde"
nannte. Sie muß schon vor 1332 mit der Gipfelregion beliehen gewesen sein.
1332 kam nun hinzu, daß ihr auch das Abbaurecht auf den übrigen Hofs-
grunder Gängen, also auch bei der Diesselmuot- und der Nöllinsfron eingeräumt
wurde, wobei allerdings die Namen der verschiedenen Betriebspunkte
wie auch im Todtnauer Revier durchaus noch eine Zeitlang weiterlebten
, wie wir unten sehen werden.
Daß die personelle Fusion der Gruben, vor allem in ihrer Leitung, nicht
von ungefähr gekommen war, verrät uns eine Verleihung von vier „Fronebergen
" in „Wildenawe ze der Gigen" am 1. Juli 132715 an Cunrat Snewelin
Bernlapp und Volmar von Munzingen, zu denen als dritter Hauptgewerke
12 ZGO 19, Seite 223 u. a. m. — Schau ins Land, Bd. 13.
13 ZGO 19.
14 ZGO 13, S. 106 f.
15 Schau ins Land, Bd. 13, S. 73.
150
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0152