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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
90.1972
Seite: 59
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sierung im schwäbischen Stammesherzogtum, wenn der Geschichtsschreiber
und Reichsbischof Thietmar von Merseburg als caput ducatus (Sueuiae) Straßburg
nennt24: die Bischofsstadt mit der Königspfalz, die zugleich Metropole des
Stammes war.

Unter Heinrich III. treten dann neue Verschiebungen ein; auch die Überlieferung
beginnt reicher zu fließen; das Herzogtum, das der König vorübergehend
in seiner eigenen Hand behielt, hat seine anfängliche Randposition
hinter sich gelassen; die Zeit kündigt sich an, da es zur maxima vis regni25 aufsteigen
sollte.

Auf all dies ist hier nicht mehr einzugehen. Wir wenden uns statt dessen
noch einmal zur Ottonenzeit zurück, um unsere Beobachtungen zusammenzufassen
. Sie basieren im wesentlichen auf dem Itinerar der Könige, werden aber
weithin auch durch Königsurkunden, vor allem Schenkungen, gestützt. Danach
haben die schwäbischen Pfalzen, wie wir eingangs vermuteten, unter den
Ottonen tatsächlich nur eine relativ bescheidene Rolle gespielt. Während einige
der karolingischen Pfalzen überhaupt verlorengingen und andere erst allmählich
wieder mehr in den Aktionskreis des Königtums traten, haben die großen
Reichskirchen dagegen von Anfang an als zuverlässige Platzhalter des Königtums
fungiert, und zwar so sehr, daß sie selbst einzelnen Pfalzen einen sichernden
Rückhalt boten. So haben die Bischofskirchen und Reichsklöster im relativ
königsfernen Schwaben bereits zu Beginn der Ottonenzeit Funktionen erfüllt,
die ihnen im übrigen Reich erst seit der Spätzeit Ottos des Großen in stärkerem
Maße zugedacht wurden, und man könnte paradoxerweise sagen, daß die oitonische
Reichskirche sich im Herzogtum Schwaben bereits bewährt hat, bevor
Otto der Große überhaupt an ihren Ausbau ging.

24 Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg, hrsg. von R. Holtzmann, SS rer. Germ.
NS IX (1935), 234.

25 Ottonis et Rahewini gesta Friderici imperatoris I, 12, ed. G. Waitz, SS rer. Germ. (1912) S. 28

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