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weiterhin ihre entgegengesetzen Ziele. Ob der Urkunde dennoch zur Rechtskraft
verholfen werden konnte oder ob sie ein wertloses Stück Pergament
blieb, hing von Sieg oder Niederlage der einen oder der anderen großen Partei
ab, die sich in diesem endlosen Krieg bekämpften.
Als habsburgischer Anwärter auf Hohengeroldseck wurde nach dem Tod
des Erzherzogs Maximilian seit 1620 Adam Philipp Freiherr von Cronberg
präsentiert, der einer im Main-Taunus-Gebiet begüterten Familie entstammte;
er war der Neffe des Mainzer Erzbischofs und Kurfürsten Johann Schweik-
hard von Cronberg (1604 1626). Auf katholischer Seite stand Adam Philipp
in militärischem Dienst und wurde dafür 1630 mit der kaiserlichen Erhebung
in den Grafenstand und der erneuerten Exspektanz auf Hohengeroldseck belohnt
; nach der Meinung des alten Geroldseckers wurde die Exspektanz „ex
invidia religionis" „verschenkt". Jakobs Anwärter war seit etwa 1612 Graf
Herrschaft/Grafschaft Hohengeroldseck
Entwurf und Zeichnung: Walter Raum
Friedrich von Solms, Ehemann der Erbtochter Anna Maria, der im evangelischen
Lager bis zum schwedischen General aufstieg. Der letzte Geroldsecker
starb am 26. Juli 1634, wenige Tage später der Cronberger, im Jahr darauf der
Solmser.
Lehnsrechtlich trat jetzt Kraft Adolf Otto, der erst fünf Jahre alte einzige
Sohn Adam Philipps, als Graf von Cronberg und Hohengeroldseck in die
Nachfolge des letzten Geroldseckers ein, aber nur für die vom Reich und von
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