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Bedeutung dieses Baumes im Rechts- und Volksleben des Mittelalters liegt
die Vermutung nahe, sie könne den beherrschenden Mittelpunkt von Wiler
dargestellt und möglicherweise die Marktstätte überschattet haben. Wir müs
sen uns vor voreiligen Schlüssen hüten, denn unweit davon, im Oberfeld, wird
zur gleichen Zeit ebenfalls eine Linde erwähnt. Sie stand bei einem Acker, der
dem Johans von Brisach gehörte12.
Abb. 1 Blick auf einen Teil von Wiler. Hinten die beiden Höfe von Eschbach.
1345 Dezember 19. Herr Cunrat von Vischerbach, Ritter, und sein Bruder
Johans verkauftem dem VI rieh Schirsinor, einem Bürger von Waldkirch, und
seiner Ehefrau Margrete eine Gült von 4 Pfund Pfennigen ab ihrer Matte, „ist
aht manns matte ist gelegen bi der Muli heisset die walke vnd abe allen vnse-
ren gütern die wir habent ze willer bi waltkilch"13. Auch hier ist die Verbindung
von Grundstücken von Wiler mit denen der Walke bemerkenswert.
(Um 1350) Im katholischen Pfarrarchiv in Waldkirch liegt ein undatierter
Pergamentrodel mit den Zinsen der Pfründe in der Kapelle zu Waldkirch in
der Stadt. Zwei Einträge beziehen sich auf Wiler. „Johans von Brysach git 1 ß 4
von einem acker heisset der hoff acker ze wiler." . . . „Der arter von wiler git
VI du von götzen Huse von Eltza."
12 GLA 66/9281 fol. 9r.
13 Stadtarchiv Freiburg (StAF) Urkunden des Heiliggeistspitals. Poisignon A., Die Urkunden des
Heiliggeistspitals zu Freiburg im Breisgau, I. Band, Freiburg 1890, Nr. 317. Das Datum ist dort zu
berichtigen. Es heißt richtig: „an dem nehesten gutemtag vor Sant thomanstag vor winahten",
d. i. der 19. Dezember.
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