http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1972/0253
auch auf die verkehrsgünstigste Lage unter den 5 Gemeinden (Hugstetten hat
als einzige der Marchgemeinden Eisenbahnanschluß) zurückzuführen war.
Die Bevölkerungsentwicklung in Buchheim und Hochdorf verlief in dieser
Zeit langsamer und schwächte sich in Neuershausen und Holzhausen sehr ab.
In letztgenanntem Dorf setzte eine gewisse Neubautätigkeit mit Folgen für
die Entwicklung der Einwohnerzahlen überhaupt erst nach der Mitte der
fünfziger Jahre ein. Zu Beginn, in Holzhausen erst um die Mitte der sechziger
Jahre begann in den Marchgemeinden jedoch ein verstärktes, bis heute anhaltendes
ßevölkerungswachstum bei gesteigerter Bautätigkeit, womit eine Entwicklung
gekennzeichnet ist, die im wesentlichen in Zusammenhang steht mit
der wachsenden wirtschaftlichen, verwaltungsmäßigen und kulturellen Bedeutung
Freiburgs sowie dem noch vorhandenen Bauplatzangebot in diesen großstadtnahen
Marchgemeinden.
Insgesamt brachte diese Entwicklung eine ständig fortschreitende, aber
unterschiedlich starke Erhöhung der Einwohnerzahlen, wobei die in allen
5 Gemeinden zwischen 1961 und 1970 festgestellten Bevölkerungszunahmen
in Holzhausen und Neuershausen annähernd zu gleichen Teilen auf Geburtenüberschuß
und Wanderungsgewinn, in Hugstetten jedoch gegenüber dem
Geburtenüberschuß in doppeltem, in Buchheim zu mehr als dem doppelten
und in Hochdorf in vierfachem Ausmaß auf den Wanderungsgewinn zurückzuführen
ist. Auch die Anteile der Konfessionszugehörigkeit der
Einwohnerschaft änderten sich in diesen Orten in den letzten 25 Jahren merklich
. Gab es in allen Marchgemeinden aufgrund der früheren Herrschaftsverhältnisse
bis zum Zweiten Weltkrieg fast ausschließlich katholische
Bevölkerung und nur eine geringe Zahl evangelischer Einwohner (max. 4%
in Hugstetten), so wuchs danach der Anteil letzterer durch Heimatvertriebene,
Flüchtlinge und Neuzuzüge bis heute besonders in Buchheim (30%), Hugstetten
(27%) und Hochdorf (20%) beträchtlich an, während es z.B. in Holzhausen
noch zu 90 % katholische Bevölkerung gibt.
Bei dieser insgesamt zu verzeichnenden, jedoch nicht gleichartigen äußeren
und inneren Wandlung der früheren Bauerndörfer wurde die in Ansätzen
schon zwischen den beiden Weltkriegen (1925 gab es in Hochdorf 32, in Buchheim
20 auswärts arbeitende Industriearbeiter, in Holzhausen keine) vorhandene
und unmittelbar danach augenfällige Tendenz zur Herausbildung von
drei schneller wachsenden, auf das nahe Freiburg ausgerichteten, mit guten
Bahn- bzw. Busverbindungen (werktags 18 24mal verkehrend) ausgestatteten
, typischen Auspendlerge mein den verstärkt, nämlich Hochdorf,
Buchheim und Hugstetten, bei einem in beziig auf diese Entwicklung gewissen
Zurückbleiben von Holzhausen und Neuershausen. So waren von den Erwerbstätigen
schon 1950 in Hochdorf 51 % (232), 1961: 62% (349), 1950 in Buchheim
37 % (150), 1961: 56 % (257) und 1950 in Hugstetten 26 % (124), 1961: 53 % (360)
auswärts arbeitende Auspendler, in Holzhausen jedoch 1950 nur 15% (55),
1961: 33% (135) und in Neuershausen 1950 nur 22 % (88), 1961: 36% (145). In
allen Marchgemeinden ist im Jahrzehnt von 1961 bis 1970 aufgrund der Zuzüge
und verstärkt durch die Strukturwandlung und durch Betriebseinstellungen
im Bereich der Landwirtschaft d:e Zahl der Auspendler weiter, z. T.
sogar erheblich gestiegen, so vor allem im stark gewachsenen Hochdorf (1966:
369, 1969: 665), in Buchheim (1966: 343, 1969: 490) und in Hugstetten (1966: 355,
1969: 470) auch aber geringer in Holzhausen (1966: 186, 1969: 257) und
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