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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1974/0076
Hattstatt-Harst, Masmünster und Münch nicht. Elisabeth Münch von Landskorn
war die Mutter Bertolds von Staufen, Adelheid von Masmünster seine Schwägerin47
. Mit Malterer und Büttikon ergibt dies vier unfreie Verbindungen, davon drei
in direkter Filiation. Es ist merkwürdig, daß in zwei Urkunden von 1409 und
1410, in denen Thüring von Ramstein, Burkhard Münch von Landskron und Bertold
von Staufen (in dieser Reihenfolge) genannt werden, nur Thüring von Ramstein
frei heißt48. Daraus zu schließen, daß Bertold von Staufen zu dieser Zeit unfrei
war, ist indes unzulässig, da die Staufen sich, wie erwähnt, trotz der Diplome
von 1434 und 1442 erst in den 80er Jahren regelmäßig Freiherren nennen. In einer
Urkunde von 1458 bezeichnen die drei Brüder von Staufen ihren „Oheim" Thomas
von Falkenstein als einen Freien, aber nicht sich selbst49. Auffällig ist weiterhin der
Unterschied, der zwischen den Staufener Urkunden von 1434 und 1442 und der
Urkunde für den Freiherren von Tengen von 1417 besteht. Während bei den Staufen
auch der Ehegatte gefreit wurde, war es bei dem von Tengen nur die unebenbürtige
Frau. Offensichtlich war der von Tengen vornehmer als die von Staufen.
Diese waren zu Anfang des 15. Jahrhunderts zwar nicht, wie A. Schulte und v.
Dungern meinten50, niederer Adel, aber sie gehörten innerhalb des Freienstandes
auch nicht zur Oberschicht. Das hat sich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts
geändert. Die Staufen nahmen an Ansehen und Reichtum zu51. Jakobs Tochter
Erentrut heiratete vor 1461 den Grafen Wilhelm II. von Werdenberg-Sargans52,
Trutpert, ebenfalls vor 1461, Anna Gräfin von Fürstenberg53. Sein Sohn Leo nahm
zuerst Elisabeth von Fraunberg Gräfin vom Haag54, dann Agnes Gräfin von Lup-

47 „Heilwigis vel Soffia" v. Hattstatt (b. Rufach im Elsaß), Frau Ottos (1297 II 15): Freiburger Urkundenb.
Bd. II, 3 S. 240. Vgl. Stülpnagel 44 und A. Scheden, o. Anm. 2, S. 288 u. Stammtaf. 3. Was Scheden S.
284 f. zum freiherrl. Rang des Zweiges Harst anführt, ist wenig überzeugend. Elisabeth Münch v. Landskron
, Frau Gottfrieds: Krieger Sp. 1051 (1395; Witwe: Die Urkk. des Heiliggeistspitals zu Freiburg i. Br.,
Bd. II Nr. 788, 852, 859 (1405 VIII 31, 1416 IV 31, 1417 V 10); Urkundenb. der Stadt Basel, Bd. VI Nr.
141 u. 144 (1421 VI 26 u. IX 16). Der Prägestempel ihres Siegels mit den Wappen Staufen und Münch
wird im Hist. Mus. zu Basel aufbewahrt, Abb. bei W. Merz, Die Burgen des Sisgaus III Taf. 4 Nr. 9; laut
Stammtaf. 2 war sie in 1. Ehe mit Kunzman (Konrad) v. Ramstein (tot 1384 XII 29) verheiratet. Zu den
Münch, einer der bedeutendsten Familien des Basler Stadtadels s. ibid. S. 3 56 und Bd. IV S. 118 128.
Die Münch waren schon seit Ende des 13. Jh. mit den Staufen verschwägert: Hugo VI. Münch v. Mün
chenstein hatte Margarete v. Staufen geheiratet, s. Krieger Sp. 1051, W. Merz (Stammtaf. 2) u. Burckhardt
S. 396 98. In dieselbe Zeit fällt die Verbindung Elisabeths v. Staufen mit Peter II. Schaler, dem anderen
Haupt des Basler Stadtadels, s. Zimmerische Chronik hg. v. K. A. Barack. 2IV (1884) S. 86 (Schwester
Bertolds v. Staufen); W. Merz, Die Burgen des Sisgaus III S. 222 228 (Art. Schalberg) mit Stammtaf. 12
(tot 1307), u. IV S. 138 40; Burckhardt S. 396 98. Adelheid v. Masmünster (Masevaux, ar. Thann),
Frau Johannes: Stülpnagel S. 54; vgl. die o. gen. Urkunde vom 16. IX. 1421.

48 RMB I S. h95 Nr. 908 und S. h97 Nr. 930 (1409 I 12 u. 1410 VII 26).

49 Fürstenberg. UB III 338 Nr. 450 (1458 VIII 14).

50 Schulte S. 321; v. Dungern S. 51.

51 Den Verkäufen und Verpfändungen des 14. stehen zahlreiche Neuerwerbungen des 15. Jh. gegenüber, Stülpnagel
S. 49 53. Am 11. X. 1486 begegnet zum ersten Mal (?) die Anrede „wohlgeboren" (GLA 21/404).

52 Als Eheleute erwähnt 1461 V 5, RMB IV Nr. 8601. Weitere Beleg im GHSG I S. 218 f. Nr. 68 u. S. 411,
und Krieger Sp. 1052.

53 Zusammen erwähnt 1461 V 16 (GLA 21/38, Regesten: Fürstenb. UB III Nr. 468, RMB IV Nr. 8610),
1463 VIII 25 (Fürstenb. UB III Nr. 491: Erbverzichtserklärung), 1469 IV 12 (ibid. Nr. 555). Vgl. S. Riez-
ler, Gesch. d. Fürstl. Hauses Fürstenberg S. 336 u. Stammtaf. V UB III S. 530.

54 Ehevertrag vom Jahre 1492, erwähnt bei W. Hund zu Sultzenmos, Bayerisch Stammen Buch, Bd. I, Ingolstadt
1585, S. 65.

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