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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1978/0151
Hexentales im Laufe der Jahrhunderte geplündert worden. Aber vielleicht beschert
uns die Zukunft in dieser Hinsicht doch noch einige Überraschungen, sei es
durch Zufall oder durch den gezielt angesetzten Spaten des Archäologen.

V. Von den Burghöfen und dem Schloßberg

An anderer Stelle45 habe ich zu obigem Sachverhalt u. a. ausgeführt:

Die Urkunden über eine Burg zu Au sind sehr dürftig. Erstmals wird eine solche
im Günterstaler Güterbuch bezeugt, wo sich der Eintrag findet: „der frouwan
boungarte bi dr bürg zu obhusen . . . lit an dr berggassun". Das Wort berg in Berggasse
steht nach meinen Untersuchungen über dieses Wort im Artikel „Hag(e)stal
und Hexental"46 für Schönberg. Berggasse ist also eine enge Straße zum Schönberg
, wohl die heutige, von der Landstraße abzweigende Straße zum Hotel-Restaurant
„Adlerburg" im Gewann „Burghöfe". An diese Straße im Süden angrenzend
liegt auch der sog. untere Burghof. In einer Hof Übergabeurkunde vom 20.11.
1823 wird dieser Hof als „Hofgut auf der unteren Burg" bezeichnet. An der Nordseite
des Schopfes des unteren Burghofes verläuft, auch jetzt noch sichtbar, eine
von Westen nach Osten sich hinziehende Vertiefung, hinter welcher der sog. Buch
etwas erhöht liegt. Hier wächst nur Gras, die Ackerkrume ist etwa 10 cm tief, darunter
befindet sich hartes Gestein. Die geschilderte Vertiefung kann durchaus einmal
ein Burggraben gewesen sein und der Buck könnte ein befestigtes Bauwerk getragen
haben. Hierzu wird 1887 berichtet, daß in der Nähe der drei Burghöfe
„Dr. H. Schreiber noch im Jahre 1862 den Graben und die gemauerten Überreste
einer Burg gesehen hat . . . Überreste, deren Spuren auf dem sog. Buck beim unteren
Burghof heute noch sichtbar sind, wurden vor einigen Jahren gesprengt; das
Gemäuer ist aber so hart, daß die Fundamente dem Eigentümer die weitere Zerstörung
bis auf den heutigen Tag entleideten." ....

Auch der Schloßberg, ca. 1,5 km nördlich der Burghöfe und auf der Schauinslandseite
gelegen, dürfte einmal ein befestigtes Haas getragen haben. Das heutige
geometrische Signal „Schloßberg" ist in einer Waldkarte von 1841 als Signal „Alt-
Schlößle" bezeichnet. Unweit hiervon liegt, mit Wald bestanden, das Gewann
„Burghardten". Die Bezeichnungen „Schloßberg", „Alt-Schlößle" und „Burghardten
" deuten auf ein befestigtes Haus auch auf der Schauinslandseite hin, obwohl
bis jetzt hierüber keine Urkunden oder Funde vorliegen. Vom Wort „Alt-Schlößle"
her wird man jedoch annehmen können, daß dieses „Schloß" schon vor der urkundlich
belegbaren Burg im Gewann Burghöfe errichtet worden sein dürfte.

Diese Darlegung bedarf aus heutiger Sicht in zwei Punkten der Ergänzung.

Im Gewann Burg gab es früher nicht drei, sondern nur zwei Burghöfe, nämlich
den sog. unteren und den mittleren Burghof. Der sog. obere Burghof, die heutige
Adlerburg, wurde erst Ende des letzten Jahrhunderts errichtet an Stelle des daneben
gestandenen sog. Letthofs, welcher noch im alten Vermessungswerk von Au47 vom
Ende des letzten Jahrhunderts als solcher eingezeichnet ist.

Obwohl das Gewann Schloßberg mit dem Signal Alt-Schlößle und dem zwischen
Schloßberg und Haxelbuck liegenden Gewann Burghardten auf ein befe-

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