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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1978/0159
hang und in schlechter Ordnung geschrieben. Könnte ich nur erst gute Briefe schreiben
! Verzeihen Sie der großen Nachlässigkeit Ihres untertänigsten Verehrers Ew.
Hochwürden J. Burckhardt.

Ein undatierter Brief Burckhardts [von 1837] beginnt folgendermaßen: Hochwürdiger
Herr! Wie gerne würde ich selbst nach Freiburg kommen, um von Ew.
Hochwürden und von dem herrlichen Münster für einige Zeit Abschied zu nehmen
! Da dies aber nicht sein kann, so muß statt meiner dieser Brief Ihnen melden,
daß ich Anfangs des künftigen Monats nach Neuchdtel abgehen werde, um bis zum
Mai 1837 so Gott will mich zur Übung in dem Französischen dort aufzuhalten.

Burckhardt war indes bereits im April 1837 nach Basel zurückgekehrt, er schreibt
unterm 21. April 1837 u. a.: Als ich vor einigen Tagen in meine Vaterstadt zurückkam
, fand ich zu meiner großen Freude die Schrift vor, die Sie mir gütigst hatten
übersenden lassen . . . [Schreibers Glarean-Arbeit, vgl. o.] Mein Briefwechsel mit
Ihnen wird immer eine der angenehmsten Erinnerungen meines Lebens sein. Im
folgenden kommt Burckhardt auf die Nähe der herrlichen, oberrheinischen Münster
zu sprechen, er referiert kurz über seinen Besuch der Münster in Lausanne und
Genf und fährt dann fort: . .. und dann sehe ich auch die Kirchen des Mittelalters
gerne in ihrer alten Pracht und Herrlichkeit und der Genuß ist mir noch nirgends
in so vollem Maße zu teil geworden, als im Münster zu Freiburg im Breisgau. -
Wie wenig Genuß hätte ich aber auch von diesem Kunstwerk gehabt, wenn nicht
Ihre Güte, hochwürdiger Herr, mir in eigentlichem wie im figürlichen Sinne die
Pforten dieses Münsters von neuem geöffnet hätte?7

Schreiber antwortet an J. Burckhardt, stud. theol. am 11. Mai 1837: Für den
Auszug aus der Chronik der Kartäuser zu Basel bin ich Ihnen sehr verbunden; es
sind lebendige Züge aus der Rückwirkung des Bauernkrieges . . .8 Weiter unten
heißt es dann u. a.: Daß mein Glarean Ihrem ehrwürdigen Herrn Antistes [Burckhardts
Vater war Vorsteher der reformierten Kirche des Kantons Basel] einige
angenehme Stunden gemacht hat, freut mich sehr . . .

Nach wie vor ist der junge Jacob Burckhardt zu weiteren wissenschaftlichen
Hilfeleistungen gegenüber Schreiber spontan bereit: Morgen über 8 Tage beginnen
unsere Ferien, von welchen ich glücklicherweise noch die ganze erste Woche zu un-
serm Zweck benützen kann. [8. Juli 1837] - Im Nachsatz zeigen sich bereits Beweise
seines eigenen Schaffens und Forschens: Sie werden wahrscheinlich schon anderweitig
von Auffindung dreier römischer Grabsteine unweit des hiesigen Münsters
benachrichtigt sein; auf jeden Fall stehen Ihnen die Inschriften und genauen
Nachrichten zu Diensten, so gut ich sie geben kann.

Einen Beweis ihres Beisammenseins geben Schreibers an Burckhardt gerichtete
Zeilen vom 27. September 1837: Leider trieb mich die schlechte Witterung wieder
nach Hause zurück und beraubte mich des Vergnügens Sie nochmals zu sehen und
mich mit Ihnen über Ihre neuesten Ausgrabungen zu unterhalten. Ich hatte auf
meinem ganzen Ausfluge nur einen schönen Morgen, denselben, an welchem wir
zusammen, rüstig und gesprächig, nach Sissach hinauf wanderten. Möge er auch bei
Ihnen in freundlicher Erinnerung sein.

In einem Brief vom 2. Januar des darauffolgenden Jahres zieht der junge Burckhardt
entsprechende Bilanz: Wenn ich jetzt eine große Revue des verflossenen Jah-

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