http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0073
Signatur J. B. Sellingers an der Stehplatte der Justitia-Statue in Pleitersheim
Photo: Michael Bauernfeind, Freiburg
standen sei.42 Restaurator Bauernfeind untersuchte 1973 im Auftrag des Landesdenkmalamtes
die dick überstrichene Portaldekoration und entdeckte dabei am
Sockel der Justitia die eingemeißelte Inschrift: „Seelinger fecit de Mördingen
1752.43 Was sich sowohl an den Stileigenheiten der Kartusche als auch an den beiden
Portalfiguren ablesen läßt, bestätigt nun eindeutig die Signatur: J. B. Sellinger
hat von Merdingen aus als einen der ersten Aufträge nach seiner Rückkehr aus der
Fremde - neben dem St. Georgener Friedhofskruzifix - den Portalschmuck des
Heitersheimer Kanzleigebäudes geschaffen.
Von Proportion, Gewandbehandlung und Form des kartuschengeschmückten
Sockels her wie das Gegenstück zum „Überlinger Bischof" J. B. Sellingers wirkend,
schließt sich die kleine hölzerne Statue der Kirchenpatronin Columba von Pfaffenweiler44
deutlich an die Stileigenheiten der Heitersheimer Portalfiguren an. Palmzweig
und Bärin charakterisieren die Märtyrin. Daß auch zwei auf dem Kirchenspeicher
lagernde Engelstatuetten 1978 restauriert und mit der Columbastatue am
rechten Seiten altar der neuen Kirche wiedervereinigt werden konnten,45 läßt auf
die ehemalige Ausstattung der Pfarrkirche Pfaffenweilers mit einem kleinen Altar
J. B. Sellingers schließen. Man bedenke dazu, daß unser Bildhauer für seine Skulpturen
fast nur den vorzüglichen Kalksandstein der Pfaffenweiler-Öhlinsweiler-
schen Brüche verwendete und daß sich seine Tochter Maria Agatha mit Amtmann
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