Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
100: Register (1. - 100. Jg.).1981
Seite: VII
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1981/0009
nun zum ersten Mal auf, die später immer wieder aufgegriffen werden sollten, so beispielsweise
der Aufsatz von W. Franck über „Das Zähringererbschaftsgebiet der Grafen von
Urach". Auch die Arbeit des späteren Straßburger Professors Ernst Martin über die „Erzherzogin
Mechtild, Gemahlin Albrechts VI. von Österreich", die wie später in Tübingen bei
der Gründung der Universität Freiburg sicher eine wichtige Rolle gespielt haben dürfte, ist
heute noch brauchbar. Gleiches gilt etwa für die Untersuchung des Emmendinger Diakons
Heinrich Maurer über die „Urkunden der Herrschaft Osenberg" und viele tüchtige Aufsätze
anderer Verfasser in späteren Heften. Vergleicht man diese Veröffentlichungen mit denen des
Schau-ins-Land, so zeigt sich nicht nur ein Unterschied in der Anwendung wissenschaftlicher
Methodik, sondern vor allem auch in der Behandlung umfassenderer Themen durch die Mitglieder
der „Gesellschaft".

Mit dem 7. Bande im Jahre 1888 ändert sich der Erscheinungsmodus der Zeitschrift sichtlich.
Die Bände kommen jetzt regelmäßig pro Jahr heraus, liegen dafür in ihrem Umfang meist
unter 150 Seiten. Auf den Inhalt der einzelnen Bände hatte dies keine Wirkung. Erwähnenswert
ist es, daß die Sammelbesprechungen der badischen Literatur über Archäologie und
Kunstwissenschaft jetzt, ebenso wie einige Aufsätze von dem nunmehrigen Vereins-Vorsitzenden
, dem Professor für Kirchengeschichte und Archäologie an der Universität, Franz
Xaver Kraus, beigesteuert wurden. Damit hatte eine Freiburger historische Zeitschrift wieder
einen Mitarbeiter aufzuweisen, dessen wissenschaftlicher Ruf weit über den regionalen Rahmen
hinausgedrungen war. Kraus war 1878 nach Freiburg berufen worden. Als gebürtiger
Rheinländer und erste Autorität auf dem Gebiet der christlichen Archäologie und Kunstgeschichte
hatte er sich im Südwesten so schnell eingearbeitet, daß er hier neben seiner politischen
Tätigkeit auch noch maßgeblich mitwirken konnte. An weiteren Mitarbeitern wären in
dieser Zeit noch Eduard Heyck, der Verfasser der auch heute noch nicht überholten Geschichte
der Herzoge von Zähringen, zu nennen und Fridrich Pfaff, der aus Darmstadt gebürtige
Direktor der Universitätsbibliothek und Förderer der Volkskunde. Der zuletzt Ge-
nannte sollte freilich bald eine für die weitere Entwicklung der Zeitschrift wenig glückliche
Rolle spielen. Inzwischen war der städtische Archivdirektor Peter Paul Albert verantwortlicher
Redakteur der Zeitschrift geworden. Er füllte den 15. Band von 1899 mit einer 180 Seiten
umfassenden Geschichte seines Heimatortes Steinbach im Odenwald, wobei vielleicht die
finanzielle Hilfe des Dorfes eine gewisse Bedeutung gehabt haben könnte. Es ist verständlich,
daß die Behandlung eines bald 200 km entfernten fränkischen Dorfes in einer vorwiegend für
den Breisgau gedruckten Zeitschrift deren Leser trotz des wissenschaftlichen Charakters der
Arbeit nicht gerade mit übergroßem Interesse erfüllt haben dürfte.

Diese Entwicklung scheint dadurch erklärbar, daß einmal der Kreis der Mitglieder der Gesellschaft
nicht wesentlich über 100 lag. Die finanzielle Basis für die Herausgabe einer wissenschaftlichen
Zeitschrift war also wohl sehr gering. Ferner war der Gesellschaft in dem 1873
gegründeten Breisgauverein Schau-ins-Land zwar nicht von Anfang an und prinzipiell, aber
doch nach und nach eine Konkurrenz erwachsen. Dieser junge Verein hatte, wie noch zu erwähnen
sein wird, zwar zunächst umfassendere Zielsetzungen. Er entwickelte sich aber
immer mehr zu einem historischen Verein, der auch zur Arbeit mit mehr wissenschaftlichen
Methoden überging. Im Gegensatz zu der immer recht exklusiven „Gesellschaft" verstand
man es im Schau-ins-Land populäre Darbietungen mit gesellschaftlichen Veranstaltungen zu
verbinden. Ausflüge in die schöne Freiburger Umgebung und gesellige Abende zogen weitere
Kreise des Bürgertums an, zumal es gelang, sie mit dem künstlerischem Geist der „Gaubrüder
" zu erfüllen. So zählte der neue Verein bald an die 500 Mitglieder und grub der älteren
„Gesellschaft" sichtlich das Wasser ab.

Infolgedessen verfielen die Verantwortlichen für die Herausgabe der Zeitschrift auf einen
Ausweg, welcher die finanziellen Probleme zu» lösen schien. Bibliotheksdirektor Fridrich
Pfaff hatte schon seit einigen Jahren eine Zeitschrift mit dem Titel „Alemannia" herausge-

VII


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1981/0009