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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
100: Register (1. - 100. Jg.).1981
Seite: XI
(PDF, 33 MB)
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nicht, daß eine ganze Reihe von Vereinsmitgliedern beiden Vereinigungen angehörte und
auch mit Vorträgen oder Veröffentlichungen in beiden mitarbeitete. In der Zeit um 1900 war
es sogar nichts Außergewöhnliches, wenn beide Vereine gemeinsame Sitzungen abhielten.
Erst die wenig glücklichere Wende, die der Freiburger Geschichtsverein unter der Einwirkung
von Fridrich Pfaff zu nehmen drohte, und der beginnende Gegensatz zwischen Fritz Geiges
und Peter Paul Albert, in den selbst Friedrich Hefele sich hineinziehen ließ, führte dazu, daß
diese Zusammenarbeit wieder einschlief.

Hinzu kommt, daß sich beide Vereine, die sich anfänglich gut zu ergänzen schienen, nun
doch immer mehr Konkurrenz zu machen begannen. Denn die ursprüngliche Zielsetzung des
Schau-ins-Land erwies sich in der Zeit des Historismus auf die Dauer als unhaltbar. So bewegte
man sich auch in diesem Kreis mehr und mehr auf eine wissenschaftliche oder doch
wenigstens populärwissenschaftliche Aufgabenstellung hin. Denn hierzu war man einfach gezwungen
, wollte man sich nicht der Kritik allzusehr aussetzen. Schon kurz nach der Gründung
des Breisgau-Vereins hatten sich ihm Mitarbeiter zugesellt, die sich auch andernorts als
Heimatforscher bleibende Verdienste erworben hatten. Sie steuerten auch für die Zeitschrift
Schau-ins-Land Beiträge bei, die zumeist auf eingehenderen Quellenstudien beruhten, wenn
sie auch nicht immer die herangezogenen Belege aufführten. Genannt als Beispiel sei der
Emmendinger Diakon Heinrich Maurer, der eine äußerst reichhaltige Tätigkeit entfaltet hat.
Ihm verdanken wir z. B. eine Geschichte der Herren von Osenberg, die auch heute noch
nicht überholt ist. Unter den Freiburger „Gaubrüdern" war es vor allem Fritz Geiges, der
neben seinen zahlreichen künstlerischen Arbeiten noch Zeit fand, sich als Autodidakt in die
historische Methodik in anerkennenswerter Weise einzuarbeiten. So wurde er bald zum führenden
Kopf des Schau-ins-Land und zu einem der besten Kenner der Details der Freiburger
Geschichte. Er hat selbst bezeugt, daß sein Drang nach Wahrheit ihn zu dieser Leistung getrieben
habe. Man muß noch heute seine Kenntnisse von Quellen über die Geschichte Frei-
burgs bewundern. Andrerseits ist aber auch nicht zu übersehen, daß er Formen der Darstellung
verwendet, welche die Lektüre seiner Arbeiten zu keiner leichten Sache machen. Abschweifungen
und breite Behandlung von Nebensächlichkeiten in umständlicher Form mag
man noch hinnehmen. Die dem Nichtakademiker oft eignende Frontstellung gegen die berufsmäßigen
Historiker hat Geiges selbst bereits früh zum Ausdruck gebracht. Sie verstärkte
sich noch, als von Seiten der Wissenschaft Kritik an der Art der von Geiges durchgeführten
Restaurierung der Glasfenster des Münsters laut wurde. Hinzu kam eine offenbar persönliche
Aversion gegen den, die Freiburger Zeitschrift herausgegebenden Archivdirektor Peter
Paul Albert, der immens produktiv war und auch sonst sicher seine Verdienste besaß. Geiges
steigerte sich dadurch in eine dauernde Polemik gegen Albert hinein, welche bei der Lektüre
seiner Arbeiten recht störend wirkt. Immerhin führte der Wandel in der Ausrichtung des
Schau-ins-Land nun dazu, daß junge, im Aufstieg befindliche Gelehrte begannen, diese Zeitschrift
als Publikationsorgan ins Auge zu fassen. Genannt seien etwa der Kunsthistoriker
Marc Rosenberg, der Archäologe Schuhmacher und der Anthropologe Eugen Fischer. Insgesamt
vollzog sich also zwischen dem ausgehenden 19. Jahrhundert und dem ersten Weltkrieg
ein merklicher Wandel der Zeitschrift „Schau-ins-Land" in Richtung auf eine mehr wissenschaftliche
Zielsetzung, worunter allerdings die Allgemeinverständlichkeit nicht allzusehr leiden
sollte. Nach dem ersten Weltkrieg hatte sich diese Tendenz fast allgemein durchgesetzt.
Sie führte dazu, daß nun Sachkenner ersten Ranges, wie etwa Theodor Mayer, Karl Siegfried
Bader oder häufig Heinrich Büttner Arbeiten hier drucken ließen. Damit hatte man mit der
Zeitschrift des Freiburger Geschichtsvereins nahezu gleichgezogen und Beachtung in ganz
Deutschland gefunden.

In dieser Zeit hatte sich auch das äußere Bild des Schau-ins-Land zu wandeln begonnen. Die
beiden ersten Jahrläufe mit ihrer etwas chaotischen Gestaltung wurden nicht fortgesetzt.
Vielmehr wählte man nun ein Großquartformat, das diese Hefte für lange Zeit zu den

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