Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 49
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Schreibers, welcher im Jahre 1737 in Freiburg ein Jahrzeitbuch seines Klosters
anlegte, identifiziert werden.16 So ist die Chronik wahrscheinlich unter dem tatkräftigen
Prior Anton Holdermann (| 1759) entstanden, dessen Priorat durch die
Reorganisation der wirtschaftlichen Lage des Klosters und durch eine rege Bautätigkeit
, welche die schweren Schäden der Kriege und Belagerungen zu beheben
versuchte, gekennzeichnet ist.17 Die Chronik beruht hauptsächlich auf der Auswertung
von Urkunden, die sich als Originale im Archiv der Freiburger Dominikaner
, heute Bestandteil des Freiburger Universitätsarchivs, befinden. Einige Urkunden
, die wichtige Privilegien betreffen, wurden bis auf wenige, den Sinn nicht
entstellende orthographische Abweichungen vollständig abgeschrieben.18 Als weitere
Quelle diente der Chronik der Catalogus Mortuorum, der die verstorbenen
Mitglieder des Freiburger Dominikanerkonvents enthält, dessen Abschrift sich
heute im Freiburger Stadtarchiv befindet und dessen Einträge vom ersten im Freiburger
Kloster verstorbenen Dominikaner (t 1239) bis zum „letzten" Freiburger
Konventsmitglied (t 1798) reichen.19 Die Chronik enthält auch die Legende von
der Erbauung des Chores der Freiburger Predigerkirche durch Albertus
Magnus;20 ebenfalls kennt sie die um die Wende des 16. Jahrhunderts in Freiburg
entstandene Legende von einer im Kloster Adelhausen lebenden Schwester König
Rudolfs von Habsburg namens Kunigunde.21

Die Geschichte dieser Freiburger Dominikanerchronik läßt sich teils aus gesicherten
und teils aus vermuteten Beobachtungen folgendermaßen rekonstruieren
: Die Chronik ist in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Freiburger Konvent
entstanden und kam auf unbekannte Weise nach Rom, vermutlich in das
Archiv des Ordensgenerals der Dominikaner.22 Dort wurde sie mit anderen Klosterchroniken
, Briefen und Berichten aus dem Dominikanerorden und dem Bericht
über das Martyrium des Wilhelm von Arnaud in einem Sammelband vereinigt.
Bei der Durchführung des Seligsprechungsprozesses um Wilhelm von Arnaud hat
dieser Sammelband aufgrund der Martyriumsberichte wahrscheinlich der Ritenkongregation
als Prozeßunterlage gedient und gelangte nach Abschluß des Verfahrens
, das mit der Seligsprechung des Wilhelm von Arnaud im Jahre 1866
endete, in das Archiv der Ritenkongregation am Heiligen Stuhl. Die sorgfältige
Abschrift von Urkunden in der Chronik, die wir heute noch mit den Originalurkunden
vergleichen können,23 berechtigt uns, auch die Echtheit und Vollständigkeit
des bisher unbekannten Briefes des Bischofs Heinrich von Konstanz anzunehmen
, dessen Original wir nicht besitzen.24

Durch die Chronik erfahren wir, daß im Jahr 1237 der Freiburger Dominikanerkonvent
unter Prior Arnold mit Spenden von Wohltätern den Bau einer
Kirche begonnen hat. Zur Grundsteinlegung versuchte man mehrfach, Bischof
Heinrich von Konstanz einzuladen.25 In seinem Brief bedauert der Bischof, daß er
wegen dringender pastoraler Sorgen, die seine persönliche Anwesenheit erfordern,
nicht nach Freiburg kommen könne, um an der Grundsteinlegung teilzunehmen.
Er übertrug deshalb den Freiburger Dominikanern die Vollmacht, den Grundstein
zu legen und mit dem Bau der Kirche zu beginnen.26

Bei Prior Arnold handelt es sich um Arnold von Trier, den ersten Prior des
Freiburger Dominikanerklosters, der bis zum Jahr 1268 dem Konvent vorstand.

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