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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 179
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0181
Wie lange das Muggenbrunner Hüttwerk die Stillegung der Gauchgrube (1565)
überdauert hat, kann vorerst nicht genau gesagt werden. Vermutlich hat es bis
zur Errichtung einer neuen Schmelzhütte im Hofsgrund den Schauinslandgewer-
ken weitergedient. Muggenbrunn aber, das vor dem Schmelzwerksbau nur eine
kleine Ausbausiedlung Afterstegs gewesen war, hat durch die mehr als dreißigjährige
Hüttwerkstätigkeit als Siedlung einigen Aufschwung genommen.

Das ältere Schmelzwerk im Hofsgrund („Mathis Sewers Hüttwerck")

Im September 1539 wandte sich der Todtnauer Gewerke Christoph Kügler an
Freiburg, um einen Vorschuß auf versprochene Silberlieferungen zu erhalten. Er
habe sich ,,in vill pergwercks gepew inngelassen und ein newe schmeltzhütten ge-
pawt sampt irer zugehörung*4 und sei mit Vorrat an Erz und Kohle versehen,
,,also das ich mit der hilf Gotes in kurtz täglich silber machen würde/4 Zur dinglichen
Sicherheit für den Vorschuß nennt Kügler u. a. ,,dy halb schmeltzhütten,
segen, kollhütten, kolhüser und ander zugehörig, wie sy im Hoffsgrundt stat, so
mein halb ist.'4 Miterbauer und Miteigentümer war Matthias Sewer aus Münster
(St. Trudpert).22 Am 30. April 1540 handelten beide mit dem Prior und dem Vogt
von Oberried einen Vertrag über die Waldnutzung und Kohleversorgung des
Werkes aus und erwähnten darin, daß sie ,,ein schmeltzhütten in deß Hoffs
grundt" erbaut hätten. Sie durften auch Kohlhäuser, Kohlplätze und „Hüttlin"
zur Unterbringung der Arbeiter errichten, sollten aber ohne Erlaubnis keine weitere
Schmelzhütte oder einen Schmelzofen bauen, auch nicht Holz oder Kohle
weiter verkaufen.23 Die Besitzteilung deutet an, daß hier wie in Muggenbrunn
jede Hüttenhälfte unabhängig betrieben werden konnte. So versteht sich auch das
alleinige Auftreten Küglers bei seinem Angebot an Freiburg, und tatsächlich erwähnt
der Freiburger Stadtwechsel getrennt 1540/41 Lieferungen von Kügler und
1544 von Matthias Sewer. Das Hüttwerk war offensichtlich auf die 1534 verliehenen
Gruben im Bereich Schauinsland/Halde ausgerichtet, und Sewer hatte deswegen
schon 1534 den Diesselmuthof (Halde) käuflich erworben.24 Die Angaben
von 1539 und 1540 legen nahe, daß diese ältere Hofsgrunder Schmelze kaum vor
1538/39 erstellt wurde, also nach dem Muggenbrunner Werk und wohl nach dem
Einstieg der Züricher Gruppe. Im Juli 1544 erwähnen die Vertragspartner Hans
Diebolts, Klemlin und Kaiser, daß sie hundert Kübel (= Zentner) geröstetes Erz
,,by Mathis Sewers schmeltzhütt" liegen hätten. Dann schweigen die Quellen,
und erst im Zusammenhang mit dem Bau der Oberrieder Hütte, 1551, wird das
Ende der älteren Hofsgrunder Hütte angedeutet: „Und sye aber zuvor auch ein
schmeltzhütte vff des Gotzhus (von Oberried) oberkeit im Hoffsgrundt4 4 gewesen
. Offen bleibt der genaue Standort in Hofsgrund. Man mag an den alten
Hüttplatz nahe am Talbach oberhalb des heutigen Ortsteils Steinwasen denken.25

Die königliche Schmelzhütte in Oberried

Der Bau der österreichischen Schmelzhütte an der Brugga bei Oberried geht auf
Probleme zurück, die sich im elsässischen Lebertal während der Blütezeit des Sil-

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