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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
101.1982
Seite: 264
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1982/0266
und gab ihm heute die Zusicherung'8 Aber erst acht Monate später, im April
1806, siedelte Johann Weber von Bräunlingen nach St. Peter über. Da sich inzwischen
die Gefahr der Klosteraufhebung erhöht hatte, bemerkte der Abt: „Nun
haben sich die Umstände freilich sehr geändert, und man weiß nicht, ob ferner
ein Baumeister hier nötig sein wird. Indessen ist er dermal noch nötig, weil man
doch die Gebäude nicht kann verfallen lassen49

Das Amt des Klosterbaumeisters gab es in St. Peter seit 1739. Alle Vorgänger,
nämlich Johannes Willam, ein Mitarbeiter Peter Thumbs, Jakob Natter und der
im Juni 1805 verstorbene Josef Bilgeri stammten aus Vorarlberg.10 Dem Klosterbaumeister
oblag die Sorge für Barockkirche und Konventgebäude, für die
klostereigenen Gebäudetrakte um den Kirchplatz und den heutigen Bertoldsplatz,
für vier Bauernhöfe im Eigentum des Klosters, für den Peterhof in Freiburg und
Gebäude in Zähringen, für das Priorat in St. Ulrich und die Propstei in Sölden,
dazu für die Kirchen und Pfarrhäuser in den Klosterpfarreien Eschbach, Waldau
und Neukirch. Die große Zeit der Planung und Ausführung von Neubauten war
1806 allerdings vorbei.

Nur acht Monate war Johann Weber als Klosterbaumeister tätig, dann wurde
die Abtei im November 1806 aufgehoben. Aller Besitz und alle Gebäude gingen
in das Eigentum des badischen Staates über. Mit den anderen Klosterbeamten
(Oberamtmann, Amtsschreiber, Arzt) wurde Johann Weber in badische Dienste
übernommen und nannte sich fortan herrschaftlicher Werkmeister.

Mit dem Bau der Pfarrkirche in Buchenbach hat Johann Weber als Architekt
und Unternehmer einen größeren Auftrag verwirklichen können. Nach der Gründung
dieser Pfarrei 1796 und dem Bau des Pfarrhauses 1809 für 3000 fl erteilten
die Gemeinden des Kirchspiels, das verwaltungsmäßig zum Bezirksamt St. Peter
gehörte, dem Baumeister Johann Weber in St. Peter den Auftrag für einen neuen
„Riß", um anstelle der bisherigen Kapelle eine Pfarrkirche zu bauen.11

Der Plan Johann Webers sah „eine noch in reichem Barock gehaltene, übermäßig
an Türmchen und an den Außenwänden gegliederte Kirche vor".12 Baudirektor
Fischer prüfte die Kostenberechnung und empfahl die Annahme des
Kostenvoranschlags vom 28. Mai 1810. In Buchenbach wurde nach Ostern 1811 die
alte Kapelle abgebrochen, am 12. Mai erfolgte die Grundsteinlegung, am 29. Juli
1811 wurde Richtfest gefeiert und schon am 15. November konnte die neue Kirche
in Anwesenheit von zahlreichen Geistlichen eingeweiht werden. In den Gesamtkosten
von 5790 fl waren die Rechnungen aller Handwerker enthalten.13

Aufgrund des Kirchenbaues in Buchenbach gilt Johann Weber als ein Werkmeister
, in dem die Stiltradition des 18. Jahrhunderts noch in den Anfangsjahren
des 19. Jahrhunderts weiterlebte.14 Baumeister Johann Weber, der nicht identisch
ist mit dem Wolf acher bezw. Hausacher Maurermeister Johann Weber,15 verstarb
am 3. März 1826 in St. Peter.

Steinbildhauer Matthias Weber (1790 1866)

Als Sohn der Eheleute Johann Weber wurde Matthias Weber am 5. Februar 1790
in Bräunlingen geboren. Er zog 1805 mit seinen Eltern nach St. Peter und war

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