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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 238
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0240
Vor 50 Jahren wurde im Kloster ein Jesuitenkolleg eingerichtet, das nach dem Bericht von
Josef Ademek SJ durch die NS-Verfolgung und in neuester Zeit durch Unterrichtsreformen
ebenfalls schon auf eine bewegte Geschichte zurückblicken kann.

Eingehende Kritik an den einzelnen Beiträgen zu üben, führte hier zu weit. Teils greifen
sie auf ältere Arbeiten zurück, sehr viele sind originär, alle liegen aber, auf einer thematischen
Linie, was nicht bei jeder Festschrift der Fall ist. Hier soll der Leser nur informiert
werden, welch reichen Stoff er in der Festschrift zu 1000 Jahre Kloster, 200 Jahre Kuppeldom
und 50 Jahre Jesuitenkolleg St. Blasien aufgearbeitet findet. Franz Hundsnurscher

St. Bartholomäus Euenheim, Beiträge zur 200. Wiederkehr der Weihe der Ettenheimer
Stadtpfarrkirche, hg. von D. Weis, Verlag Schnell & Steiner, München — Zürich 1982, 343 S.,
115 Abb.

Die Festschrift, die von der Pfarrgemeinde St. Bartholomäus in Euenheim in Erinnerung
an die Weihe ihrer Stadtpfarrkirche durch Bischof Tussanus von Straßburg im Jahre 1782
herausgegeben worden ist, ist ein eindrucksvoller, mit hervorragendem Bildmaterial ausgestatteter
Band geworden. Die 22 Beiträge gruppieren sich um drei Themenbereiche: die
Pfarrkirche, die Pfarrei, die Kirchengeschichte Euenheims und seiner Umgebung. Aus der
Fülle des Gebotenen kann an dieser Stelle nur auf einige, aus der Sicht des Rezensenten besonders
wichtige, weil auch überörtlich interessante Beiträge kurz hingewiesen werden.

I. Die Pfarrkirche: 1762 wurde bei einer bischöflichen Visitation festgestellt, daß die ruinöse
Kirche zu Ettenheim nicht mehr zu retten war. Zehn Jahre dauerte es, bis der Neubau
fertiggestellt, weitere zehn Jahre, bis er konsekriert werden konnte. Die langwierige, von
erbitterten Streitigkeiten zwischen der Gemeinde Ettenheim und dem für Turm, Chor und
Sakristei baupflichtigen Kloster Ettenheimmünster bestimmte Baugeschichte
schildert Hubert Kewitz, ausführlich und mit allen aktenkundlichen Details. Hermann
Brommers Untersuchung über die Bauleute und Künstler am Ettenheimer Kirchenbau
schließt hieran sachlich an, mit einigen reizvollen Überschneidungen zu dem Beitrag von
Kewitz. Als Frucht jahrelanger Forschungsarbeit in staatlichen, städtischen und kirchlichen
Archiven hat Brommer auch für Ettenheim immenses personengeschichtliches Material zutage
gefördert, nicht nur über die beiden Architekten der Stadtpfarrkirche, den bekannten
Franz Joseph Salzmann und den heute vergessenen Straßburger Joseph Anton Budinger,
deren Rolle beim Kirchenbau er etwas anders als Kewitz akzentuiert, sondern auch über die
— sonst namentlich selten ermittelten — Maurermeister, Zimmerleute und Steinhauer, über
die Stukkateure, die Bildhauer und über die Maler Joseph Anton Morath, Johann Pfunner
und Franz Joseph Stöber. Mit dem ikonographischen Programm, mit
den Bildthemen der von Morath, Pfunner und Stöber geschaffenen Deckenbilder und Altarblätter
beschäftigt sich der Beitrag von Heinfried Wischermann, der sich damit auf einem
nicht nur in unserer Region sehr vernachlässigten Feld der Kunstbetrachtung bewegt.

IL Die Pfarrei: Die Baugeschichte der alten Ettenheimer Stadtpfarrkirche, die 1638 von
den Schweden zerstört worden war, und des 1655 geweihten Nachfolgebaus rekonstruiert
Hubert Kewitz im Rahmen der Geschichte der Pfarrei Ettenheim,
über deren wichtigste Stationen er einen Überblick gibt von den frühen, im geschichtlichen
Dunkel sich verlierenden Anfängen bis in die ersten Jahre der badischen Zeit (mit einem Ab
riß über das Spital- und Armenwesen und mit einem Anhang über die Juden in Ettenheim).
Die Geschichte der Pfarreifiliale Ettenheimweiler von
Martin Winterhalter und die Liste der Ettenheimer Pfarrer
und der Kapläne der Lieb frauenpfründe von Kewitz ergänzen
die Ausführungen über die Stadtpfarrei, deren Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert aus
Kostengründen unerörtert bleiben mußte.

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