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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
102.1983
Seite: 244
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1983/0246
FRED Hildenbrand (Realschulkonrektor in Haslach, wohnhaft in Hofstetten) eine eingehende
Betrachtung. Interessant auch Waltraud Remischs (im Schuldienst in Bremerhaven)
versuchter Nachvollzug einer Hansjakobreise (aus dessen Band ,,Letzte Fahrten** — dazu
der Wiederabdruck entsprechender Hansjakobscher Texte ,,Mein Aufenthalt im Benediktiner
-Kloster Kremsmünster**). Mehr polemisch schließlich Kampfs Anregungen zu Hansjakob
und die Demokratie — es ist anzunehmen, daß der Vieldiskutierte daran regen Anteil
genommen hätte. — Alles in allem leistet so das neue Hansjakob-Jahrbuch der Sache Hansjakob
und überhaupt den zuständigen Disziplinen wertvolle Dienste. Helmut Bender

Karl Kurrus: Vu Gott un dr Welt, Alemannische Gedichte in Kaiserstühler Mundart. Mit
einer Einführung von Raymond Matzen und Zeichnungen von Jürgen Bogun. Kehl (Mörstadt
) 1981. 222 S., Ganzleinenbd.

Schon seit vielen Jahren schrieb der 1911 in Endingen am Kaiserstuhl Geborene Gedichte,
doch erst seit den 70er Jahren verlegte er sich auf Mundartgedichte, spezifisch aufs Mittelalemannische
, aufs Kaiserstühlerische, auf den Dialekt, mit dem er aufgewachsen ist. Bislang
hat die „Kaiserstühler Mundart** im Hinblick aufs Lyrische noch keine allzu große und breite
Aussagen, geschweige denn Höhepunkte gehabt, und so ist es doch recht erfreulich, daß
Kurrus seine Verse ernst nimmt und in der Renaissance der Mundartdichtung und „Muotter-
sproch** dies un das und eigentlich stattlich viel und imponierend Detailliertes zu sagen
weiß und zu sagen hat. Daß heimatliche Akkorde im Vordergrund stehen, versteht sich von
selbst, 1977 wurde er mit der Hebel-Gedenkplakette ausgezeichnet, und seitdem, aber auch
bereits zuvor ist er zu einem Streiter und Vorreiter der alemannischen Mundart landauf,
landab geworden. Besonders hat er sich in diesem Zusammenhang um die Würdigung der
Mundartdichtung in den Schulen bemüht. Die rechte Tradition ist ihm alles. Mühelos weisen
die Hauptüberschriften der einzelnen Gedichtzusammenfassungen seine Themen auf: ,,Vum
Wunder Natür / Unsri Heimet / Schwätze, schriibe oder schwiige? / S Lebe dur / D Fraid
im Lebe / Muat fir d Wohret / Bsinnlig uf dr Suachi / In s Herrgotts Nechi**. Gewandt und
mitunter durchaus modern lesen sich seine Verse — freilich nur für den, der das Alemannische
sozusagen von Haus aus versteht: ,,D Zit bring t des, wu mir drüs mache!**

Verdienstvoll der hintenan gesetzte Exkurs über ,,Die Kaiserstühler Mundart** mit der beigegebenen
Sprachkarte. Das vieldiskutierte Problem der „Umschreibung** der Mundart -
alemannisch ausgedrückt ,,Über die ,Schriibwiis' .. .** wird detailliert in einem besonderen
Absatz angegangen, dem ausführliche Lauttabellen sowie ein Glossar des Gros der Mundartworte
folgen. Der Hrsg. der Reihe ,,Neue alemannische Mundartdichtung**, der in Straßburg
geborene Professor Matzen (Leiter des dialektologischen Instituts der Universität
Straßburg), hat sich im vorgelegten Band vielseitig engagiert, er berichtet auch über die Vita
des Zeichners Jürgen Bogun, eines gebürtigen ostpreußischen Graphikers, der seit 1952 im
Breisgau ein neues Zuhause fand. Nach dem Erfolg des ersten Bandes der Reihe, Gerhard
Jungs ,,Loset, wie wär's? Gedichte und Prosa in Wiesentäler Mundart**, steht zu hoffen,
daß auch Kurrus seine Leser und Liebhaber findet. Das großenteils Originelle seiner Diktion
hat etliches Beachten und Aufsehen verdient, und das Ansehen der „Muottersproch**-
Gesellschaft gibt durchaus Gewähr dafür. Es kann nicht immer Hebel und muß nicht immer
Burte sein. Helmut Bender

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