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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 197
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bei stets ältere Teile, wenn auch manchmal nur in Spuren, stehen gelassen wurden.
Bau I, II, III liegen vor 1360. Um einen Beitrag zur Aufhellung der Zeitspanne zwischen
der ersten Bebauung der Stadt und der ersten urkundlichen Erwähnung zu
leisten, müssen wir die Bauvorgänge nach den bis 1944 erhaltenen Resten zu rekonstruieren
versuchen, sodann der Geschichte der das Haus 1360 veräußernden Familie
Brechter nachspüren10 und schließlich die Entstehung des Hausnamens plausibel
machen.

Wenn wir annehmen, daß die Baufluchten bereits in der Gründungszeit festgelegt
wurden, dann ist Bau I der älteste Teil des Gebäudes, dem dendrochronologisch ermittelten
Typus entsprechend der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zuzuweisen.
Eine vorhergehende Bebauung hatte keine Spuren hinterlassen, ist aber wahrscheinlich
. Bau I stand über einem tiefen mit Balken gedeckten Keller am Markt, der späteren
Kaiserstraße. Der Keller war durch ein Pförtchen mit Rundbogen und Sandsteingewänden
vom Hof aus über eine Leiter oder Holztreppe zugänglich, Ansätze
zu einer Steintreppe fanden sich nicht.11 Das Fundament bestand aus Kieswacken,
der Boden war ebenso gepflastert. Ein auf halber Höhe in den Raum gestellter
Bretterboden war jungen Datums. Auflager oder Stützen einer alten Zwischendecke
waren nicht zu erkennen. An der rückwärtigen Hauswand war im Hof ein
Ziehbrunnen. Da die Schwelle des Pförtchens das Niveau des Hofes oder der
Gauchgasse etwas überragt haben dürfte, wäre jenes etwa 1,2 bis 1,5 m unter dem
heutigen Straßenniveau anzusetzen.12 Der bis 1944 erhaltene Sockel mit dem alten
Steinmetzzeichen ließ den Schluß zu, daß das Niveau an der Hausecke seit Errichtung
des Steinhauses unverändert geblieben war. Als Bau I dürfen wir einen ziegelgedeckten
Fachwerkbau mit Erdgeschoß und einem, vielleicht auch schon zwei
Obergeschossen vermuten, von denen keine Reste in späterer Zeit erkennbar waren
(Abb. 2).

Abb. 2 Die mutmaßlichen Bauperioden des Hauses zum Gauch (Entwurf K. Zimmer),

Alsbald wird an diesen Bau I hofwärts ein Flügel angebaut, der sich über einem
Tonnengewölbe aus Ziegelsteinen erhob (Bau II). In das Gewölbe gelangte man
durch ein Pförtchen vom Hof her.13 Bau I und II entsprechen einem damals in Freiburg
üblichen Serientyp,14 der den Bedürfnissen der Kaufleute und der Handwerker

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