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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 236
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stört an dem Gottesdienst in der gegenüber liegenden Kirche des Franziskanerklosters
teilnehmen konnte, wurde ein gedeckter Gang im 2. Stock nach St. Martin
errichtet.

Elf Jahre später, im Jahre 1574, nahm Ferdinands Sohn, Erzherzog Ferdinand
IL von Österreich, im „Walfisch" Quartier.

Über die Heirat mit Eleonore Anna Böcklin v. B. (1552, t 1571) erbte Lazarus
von Schwendi (t 1584), kaiserlicher Feldhauptmann und bekannt durch seine Herrschaften
Burkheim, Hohenlandsberg mit Kaysersberg/Elsaß und Kirchhofen, das
Anwesen.22

Wen wundert es, daß man seinerzeit vom „Schwendi'sehen Hof" sprach.

Sein Sohn Hans Wilhelm, bekannt als wenig sparsam, belastete um 1600 neben
der Herrschaft Kirchhofen auch Haus und Hof in der Franziskanerstraße zugunsten
des Stiftes Basel mit 3 000 Gulden.23

Nach seinem Tode 1609 konnte seine Stiefschwester Eleonore aus der zweiten
Ehe Lazarus von Schwendi mit Eleonore von Zimmern (1573) das Anwesen halten.
Sie verheiratete sich mit Philipp Niclaus Freiherr von der Leyen, der 1656 starb. Sie
mußte dann 1659 den Hof erneut belasten.

Anschließend verfügten auch die Grafen von Fürstenberg-Heiligenberg hier über
eine Stadtwohnung.

Erst 1756 erfahren wir von dem Eigentümer Christoph Anton Graf von Schauenburg
. Es war der nicht gerade beliebte Kreishauptmann und österreichische Statthalter
, der den bekannten „Freiburger Weiberkrieg" entfachte.233

1796 verkaufte seine Frau Elisabeth von Schauenburg, geb. von Hennin, seßhaft
in dem von ihr gebauten Schlosse Neuershausen, das gesamte Anwesen an Freiherrn
Franz Anton Zenobius von Falkenstein.24

Über den Kartoffelmarkt — oder war der Platz nur eine Gasse — ergab sich für
die Falkensteiner eine bequeme Verbindung zu ihrem Anwesen Schiffstraße 7, jenem
besagten Hause „zum Kinde Jesu", jetzt der „Falkenstein'sche Hof" genannt.

Das „Falkenstein'sche Haus" in der Franziskanerstraße verblieb in der Familie,
die der Heidburger bzw. Oberrimsinger Linie angehörte, bis September 1873, als es
Freifrau Auguste von Falkenstein an den Kaufmann Severin Klein verkaufte.25

Im Januar 1814 sollen in diesem Hause die Vorverhandlungen für den ersten
Frieden von Paris nach den Napoleonischen Kriegen zwischen den Kaisern Franz I.
von Österreich und Alexander von Rußland und dem preußischen König Friedrich
Wilhelm III. unterzeichnet worden sein.

Um diese Zeit muß ein großer Umbau stattgefunden haben. Der Treppenturm im
Hof ward abgerissen, dafür eine eichene Treppe in die Halle eingebaut. Die Zwischenpfosten
der Fenster hatte man herausgeschlagen. Im Erdgeschoß wurden tiefe
Ladenfenster eingebaut und die Holzdecken und -pfosten verputzt.

1885 kaufte der Gastwirt und Weinhändler Emil Phyrr sen., der auch das bekannte
Kaffee „zum Kopf" in der Nußmannstraße besaß, das Anwesen.26

Von seinem Sohne erwarb es die Stadt Freiburg 1905, um die hohen Unterhaltungskosten
aufzubringen. Am 28. April 1909 übernahm die städtische Sparkasse
die beiden Anwesen Franziskanerstraße 3 und Gauchstraße 4 a von der Stadtgemeinde
Freiburg.27

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