http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0295
Nur fünf von insgesamt vierzehn Kindern waren bei des Vaters Tod — 1797
„verwechselte er das Zeitliche mit dem Ewigen" — noch am Leben. Drei von ihnen
führten die Handwerkstradition fort, wurden Weber wie Vater und Großvater. Der
als zehntes Kind geborene Franz Anton Geigis (1777 —1860) „studierte", war
„philosophiae Studiosus" an der Freiburger Alberto-Ludoviciana: Vorbereitung
und Sprungbrett für eine Beamtenlaufbahn. Freilich erfuhren die staatlichen Verhältnisse
von Freiburg und Breisgau zunächst gewaltige Veränderungen. Aber 1808
bekam Franz Anton eine Anstellung bei der Großherzoglich-Badischen Regierung
in seiner Heimatstadt, 1810 wurde er versetzt nach Konstanz, 1819 kam er als
Kreisrevisor für den gesamten Oberrheinkreis zurück nach Freiburg. Nun war er
etabliert, erwarb für seine Familie Besitz auf altem Kageneck'sehen Land „am
Floß", dem Flößerplatz an der Oberwiehre, das „Güetle" an der heutigen Talstraße
.
Abb. 3 Anwesen Geiges an der Talstraße.
Auch am öffentlichen Geschehen der Stadt Freiburg nahm Franz Anton Geigis
engagiert Anteil, so z.B. als 1842 die „Münster-Susanne" (von 1258!) umgegossen
werden sollte: Mit Männern wie Carl von Rotteck zusammen war Stiftungsrat Geigis
schließlich erfolgreich im Kampf um ihre Erhaltung. 1842 wurde Anton Geigis
pensioniert. Der Sterbeeintrag vom Jahre 18604 wies erstmals die Schreibweise Geiges
auf.
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