Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 321
(PDF, 41 MB)
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Interessenten stehe aber die Rückfrage beim Autor oder „in späteren Zeiten sicherlich" (!)
der Rückgriff auf die Unterlagen des Autors „im Rahmen eines zugänglichen Archives jederzeit
offen". Es wäre zu wünschen, daß ein (evt. maschinengeschriebener) Anhang mit den
genannten Archiv-, Quellen- und Literaturangaben in zwei oder drei wissenschaftlichen Bibliotheken
des Breisgaues möglichst umgehend hinterlegt wird.

Auf weiten Strecken ähnelt die Arbeit einer Materialsammlung; lange Quellenzitate werden
aneinandergereiht, ohne durchgearbeitet und in größere Zusammenhänge eingeordnet zu
sein. Ihre Sprache ist oft schwer verständlich; der Inhalt dürfte vielen Lesern daher unzugänglich
bleiben. Diesen ist auch nicht mit markigen Sprüchen im Nachwort zu Band 1 gedient
: Bei dem „Unterfangen, Gedanken und Aussagen vergangener Zeiten in unsere jetzige
Sprache zu übersetzen", entstehe „nur ein blasser Abklatsch, Weichplastik statt Zinn!"
(S. 380).

Der Autor dankt zahlreichen Bibliotheken, Archiven, Helfern; wenn der Rezensent recht
sieht, wurden von den in Freiburg ansässigen wissenschaftlichen Einrichtungen nur Archive
konsultiert, von einzelnen Wissenschaftlern vor allem Prof. Wolfgang Müller. Bedaulicher-
weise wurden wissenschaftliche Einrichtungen wie das Historische Seminar und das Institut
für Geschichtliche Landeskunde der Universität Freiburg oder das Alemannische Institut,
das sich um Koordinierung laufender Forschungs- und Publikationsvorhaben im Rahmen
seiner Möglichkeiten bemüht, nicht herangezogen — oder die Angesprochenen haben sich
der Bitte um Beratung entzogen, was beschämend wäre.

Über weite Strecken ist die Arbeit ereignisgeschichtlich angelegt; größere Zusammenhänge
bleiben auch deshalb unklar, weil die Einbindung in die Geschichte von Reich, Kirche, Wirtschaft
usf. meistens fehlt, ebenso die Verklammerung der entsprechenden Abschnitte des umfangreichen
Werkes durch Querverweise und Rückbezüge. Wichtige Ereignisse des 20. Jahrhunderts
— wie z. B. Ergebnisse der Reichstags-, Landtags- und Kommunalwahlen — kommen
zu kurz. Die Proportionen stimmen nicht, wenn in einem Werk mit 1000 Seiten nur
wenige verstreute Angaben zur Ausprägung nationalsozialistischer Herrschaft in einer ländlichen
Gemeinde gemacht werden, oder wenn die Maul- und Klauenseuche 1937/38 ausführlicher
geschildert wird als die Ereignisse zwischen November 1932 und März 1933, oder wenn
Darstellung und Analyse durch Behauptungen ersetzt werden wie: „Die Drangsale des Krieges
und der Zeit nach dessen Ende sind sattsam bekannt und in Büchern beschrieben."
(Band 2, S. 551). Norbert Ohler

Franz Kern: Das Dreisamtal mit seinen Kapellen und Wallfahrten. Verlag Schillinger Freiburg
, 1985. 210 Seiten, 17 Federzeichnungen von Benedikt Schaufelberger, 13 Färb- und 48
Schwarzweiß-Fotos.

Franz Kern hat im Einzugsgebiet der Dreisam zwischen Freiburg und dem Turner systematisch
alle Kapellen aufgespürt und aufgesucht. 84 hat er gefunden und in einer Monographie
vorgestellt. Er widmet jeder Kapelle ein Kapitel. Er beschreibt, was er an Ort und Stelle vorgefunden
hat und was er an Nachrichten aus Archivalien und Literatur oder aus Erzählungen
in Erfahrung bringen konnte. Zu den 84 behandelten Kapellen gehören bekannte Wallfahrtsstätten
wie die auf dem Lindenberg bei St. Peter, dem Giersberg über Kirchzarten, auf dem
Ohmen bei St. Märgen und St. Ottilien bei Freiburg. Auf die stattlichste Anzahl bringen es
die Hofkapellen, die alle in Privatbesitz sind. Die vielen traditionellen Hofnamen, die hier
nebenbei genannt werden, verdienen übrigens auch, beachtet zu werden. Zwei Schloßkapellen
in Stegen und Ebnet runden das Bild ab.

Die ältesten Hof kapeilen des hier bearbeiteten Gebiets stammen aus der Zeit des Dreißigjährigen
Krieges, das heißt, sie gehen auf Gelübte zurück, die in der Bedrängnis jener Zeit

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