http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0045
Beschreibung des Wohnhauses und kein Hinweis auf konkrete Baudaten oder
Umbaumaßnahmen.
Die erste Zeichnung eines Planes, die sich auf das „Schlosserhaus" beziehen läßt,
datiert aus der Mitte des 18. Jahrhunderts (Abb. 21).166 Der Plan ist auf der Rückseite
mit Landvogtey Riss zu Emmendingen beschriftet und auf der Vorderseite mit
Anthony Schrotz signiert.167 Dieser Name begegnete uns bereits in dem Ratsprotokoll
von 1742, als die Reparaturleistungen des Maurermeisters Anton Schrotz an
der Stadtmauer bei der Landvogtey verrechnet worden waren (s. o. S. 23 und
Anm. 91). Mit seinem Grundrißplan der Landvogtei hat sich Schrotz also auch als
Baumeister ausgezeichnet. Der Landvogtey Riss ist folglich noch in der Zeit bevor
Schlosser in Emmendingen wohnte (1774—1787) entstanden. Die deutlichen Parallelen
von Erd- und Obergeschoß mit dem Bestand des „Schlosserhauses" von 1914
(Abb. 23)168 und auch noch von 1979 (Abb. 24) belegen, daß der Plan von Schrotz
auch zur Ausführung gekommen ist. Jedoch läßt sich nicht beweisen, ob er einen
neuen Bauplan erstellt, nach dem das Gebäude dann gebaut oder umgebaut wurde,
oder ob er nicht wahrscheinlicher nur den Bestand der Landvogtei zeichnerisch aufgenommen
hatte. Auffallend an der Anlage des Grundrisses — Erd- und Obergeschoß
sind bis auf die nördlichen Räume fast identisch — ist seine einfache äußere
Form in Entsprechung der klaren, funktionalen Gliederung der Raumanordnung.
Das in sich geschlossene Konzept des Hauses verrät die selbständige Stellung innerhalb
eines Gutsgefüges, ohne direkte Verbindung zu Wirtschaftsgebäuden. Die
Abb. 22 „Schlosserhaus*' Erdgeschoß, Büroräume und Wirtschaft der Greifen Brauerei AG
(1909 1920), Umzeichnung nach einem Plan von F. Güntsch (1914).
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