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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0089
nach 1459 (offiziell 1464) wieder zugelassen wurden, wurde auch ihre Anzahl durch
Zunftzusammenlegungen auf 12 reduziert.13

Tabelle: Mitgliederzahlen der Freiburger Zünfte12



1390

um 1450

Veränderung

▼ WX UllViVl tili GL

Schmiede

Kj KSA Iii llVvlV

108

92

— 14 8 %

Krämer

90

65

- 27,7 %

Schneider

95

88

- 7,3 %

Metzger

84

63

- 25,0 %

Bäcker

73

56

- 26,3 %

Schuhmacher

130

69

- 46,9 %

Küfer

73

62

- 15,0 %

Tucher

103

59

- 42,7 %

Gerber

78

53

- 32,0 %

Kürschner

40

28

- 30,0 %

Wirte

45

24

- 46,6 %

Zimmerleute

114

102

- 10,5 %

Rebleute

272

226

- 16,9 %

Grempler/Merzler

77

46

- 40,2 %

Maler

44

51

+ 15,9 %

Fischer

19

16

- 15,7 %

Müller

20

9

- 55,5 %

Karrer

61

44

+ 27,8 %

total

1526

1153

- 24,4 %

Der drastische Mitgliederschwund war auch äußeres Kennzeichen jener tiefgreifenden
Wirtschaftskrise, die, gekennzeichnet durch eine enorme städtische Verschuldung
seit 1368 und den Rückgang des einst bedeutenden Silberbergbaus und anderer
Gewerbe (Safrananbau, starke Konkurrenz in der Tuchherstellung durch
ringsum entstehende neue Marktorte) zu einem Rückgang des einstmals blühenden
Gemeinwesens geführt hatte. Davon wurden aber besonders die kleinen Zünfte der
Fischer, Karrer, Müller und Rebleute betroffen, die aufgrund ihres hohen Anteils
an armen bzw. vermögenslosen Zunftgenossen geradezu als Proletarierzünfte angesprochen
werden können. Gerade in diesen Zünften ist auch ein starker Wechsel unter
den Zunftmeistern festzustellen, die meist sehr arm waren und außer ihrem
Zunftmeisteramt wenig hervorgetreten sind und deren öffentliches Ansehen vermutlich
nicht sehr hoch einzuschätzen ist. Damit gewinnt die Feststellung Erzherzog Albrechts
in der Urkunde vom 24. August 1454 an Sinn, der von Leuten sprach, die
nit als achtper noch tougenlich dartzu ainsteils an narung so vermügenlich nit waren
, daz sü ainen rate ainer solher namhaffien statt auszewarten wissten.14

In Abschnitt 15 der Verhandlungspunkte wird nun jeder der 6 Zünfte eine eigene
Zunftstube zugestanden, die restlichen 12 Zunftstuben sollten abgeschafft werden,
ebenso die Trinkstuben der Handwerksknechte. Die Trinkstube zum Ritter des Adels

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