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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0212
und Totenweg zur March.54 Wären die Grundwasserverhältnisse, die Behinderung
des Zugangs durch stark wasserführende Bäche und die Bedrohung durch jährliche
, zeitweise Überflutungen so gewichtig gewesen, dann hätten es gewiß bereits
die Römer vorgezogen, auf dem ortsnahen und höhergelegenen Bühl, 1 km weiter
westlich, zu siedeln. Ebenso wäre die Lage des Fronhofes, 200 m ostwärts der
Kirche, unvernünftig gewählt worden. Ganz sicher hätte man auch keinen Friedhof
da angelegt, wo man die Toten wegen des Grundwassers nicht tief genug
oder nur eben ins Wasser hätte legen müssen. Weder Sumpf, noch ein genügend
großer Wasserlauf konnten zur Zeit der Hof- und Kirchengründung vorhanden
gewesen sein. So gab es auch keinen Grund, den Begriff einer Untakirche, einer
Wasserkirche, zu prägen. Das gilt gleichermaßen für die Bauzeit der jetzt noch
stehenden Kirche, deren Grundmauern auf die römischen Fundamente hinabgehen
(1050 — 1100).

V.

Eingehende, in langen Jahren und vielen aufmerksamen Gängen erworbene Kenntnisse
der Gemarkungsfläche erlauben es dem Verfasser, begründete Aussagen über
den Verlauf früherer Wasserläufe anzustellen. Da Quellwässer vernachlässigt
werden können, sind die Dreisam und der vom Schauinsland über Günterstal kommende
Dietenbach zu betrachten. Die St. Galler Urkunde von 864 sagt, daß der
Mundenhof beiderseits der Dreisam lag.55 Der Dietenbach muß oberhalb des Mundenhofes
in die Dreisam gemündet sein. Die Umgestaltung des Mundenhofes zu
einem Rieselfeld um 1890 erlaubt dort keine Rückschlüsse mehr. Unterhalb muß
damals der Abfluß südwestlich von Umkirch, zwischen dem Bühl und Waltershofen
, wohl in mehreren Armen verlaufen sein. Da ist zunächst an das Landwasser
zu denken, dann an einen Arm, der durch den Mundenhofer Wald, den Stelzen,
etwa entlang der Banngrenze durch die Waltershofener Neumatten und am Südwestrand
des Bühls verlief. Ein Überbleibsel davon ist das Eichbächle, zumal vor
dessen Korrektur. Ein dritter Zweigarm floß durch den Schorren, des Schuhmachers
Moos, das Linsenmoos, über den Bachacker und entlang dem Nordrand
des Bühls. Ablagerungen von Geröll erhöhten die Bachsohlen, bewirkten Verflachungen
. Wenn dann Hochwasser mit angeschwemmtem Material, vor allem Holz,
die Wasserläufe versperrte, suchte und bahnte sich das Wasser neue Wege, die nun
auf das Dorf zuliefen.

Ein Hauptzweig war der jetzt verschwundene Dorfbach, früher Mühlbach genannt,
der neben der Straße von Freiburg her floß.553 An frühere Furten durch dieses Gewässer
erinnern noch die Namen Dürr mattenfahr und Rotackerfahr zwischen der
Autobahn und dem Dorf (Fahr = Furt). Dieser Dreisamarm stieß unmittelbar,
etwa in der Dorfmitte, bei der Schloßapotheke, auf den Fronhof.56 Bei Grabarbeiten
für die Tankstelle wurden 1985 Spuren römischer Besiedlung festgestellt. Vermutlich
durch Verbauungen im 13./14. Jh. zu einem Knick nach Süden gezwungen,
bog er nach rund 50 Meter wieder nach Westen und traf auf den Friedhof, wie sich
bei Grabarbeiten für die Wasserleitung und nochmals im Jahre 1985 unter dem früheren
Farrenstall/Feuerwehrhaus zeigte.

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