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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0258
Abb. 10 Tambour des
Bürgerin i 1 itärkorps.
Temperabild um 1833 (Auszug).
Original verloren 1946.

Die Neuuniformierung des Bürgerkorps samt seiner
Musik war abgeschlossen. Und so paradierte
das jetzt mit neuen Monturen, einer neuen Fahne
und einer Musik ausgestattete Bürgerkorps stolz
vor dem Landesherrn und bekam dafür von der
Stadt pro Mann 30 Kreuzer. Kapellmeister, vermutlich
Stadtschreiber Kurreis, leitete die Kapelle.
Auch für die Mitwirkung bei der Namenstagsfeier
des Großherzogs erhielten nach dem 25. August die
22 Musiker eine Vergütung. Unter dem neuen
Hauptmann Volk und dem Kapellmeister Kurreis
und seinem Nachfolger, Chorregent Hermann, ging
alles seinen gewohnten Weg. Da erfahren wir aber
aus der Stadtrechnung von 1828, daß die Uniformierung
des Musikkorps noch nicht abgeschlossen
war. Es heißt da: Die Musikanten haben sich bereits
, so wie das Bürgerkorps uniformiert, Mos fehlen
ihnen noch die Tschakos. Dieselben haben an-
her das Ansuchen gemacht, solche, wie früher dem
Bürgerkorps aus städtischen Mitteln anzuschaffen.
Bei den Firmungsfeierlichkeiten am 27. und
28. August 1828 hatten, wie die Schützen, auch die
Musiker zu tun. Als Vergütung wurde Wein gereicht
. Die Musikanten erhielten zusätzlich noch 4
Käse. Dies allein wäre keiner besonderen Rede
wert, wenn die Musiker für die Ehrenmusik nicht
auch noch reichlich verköstigt worden wären. Zunächst
einmal bekamen sie den Tag über einen
Wein, der doppelt soviel kostete wie der den die
Schützen erhielten und dazuhin 22 Nachtessen im
„Engel*4, 14 Maß Wein und 6 Glas Sauerwasser.
Gab es damals in der Waldkircher Musik Antialko-
holiger? Kapellmeister Herman zählte mit Sicherheit
nicht dazu. Sein Alkoholverbrauch und dessen
Folgen führten zu den gleichen Folgen wie sie bei der Kirchenmusik auftraten. Die
Musik geriet in eine schwere Krise. Sie konnte an der Fronleichnamsprozession 1834
nicht teilnehmen. Schon zuvor beschloß der Gemeinderat den Musikern nur dann
eine Vergütung zu geben, wenn sie in feierlichem Aufzug zur Prozession erscheinen
und sich dem Bürgerkorps anschließen.100 Stadtpfarrer Schindler äußerte sich in
einem Bericht hierüber u.a. so: Die Leistungen in der Instrumentalmusik gehören
teils älteren Subjekten an oder andere verdanken ihre Kenntnisse dem bestehenden
Musikchors des Bürgermilitärs, welches unter der Direktion Hermanns beinahme zerfiel
, nun aber unter der Leitung eines Dilletanten die erfreulichsten Fortschritte
macht, also den Beweis gibt, daß ein guter Zustand eines solchen Instituts von dessen
Dirigent abhängt.^ Dieser Dilettant war Carl Kienzle, der sich in der Kirchen-

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