http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0282
der Erste Weltkrieg rief ihn zu den Waffen. 1919 aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt
fand er sein Geschäft als Feindvermögen vom belgischen Staat konfisziert
. 1920 ging er mit seiner Familie nach Breda und versuchte in dem orgelmusikfreudigen
Holland erneut sein Glück. Es wäre ihm treu geblieben, hätte nicht ein
neuer Krieg ihn ein zweites Mal um Hab und Gut gebracht. 1941, als Belgien von
den Deutschen besetzt war, dachte er ernstlich an eine Umsiedlung in die alte Heimat
. Doch sie kam nicht zustande. Also versuchte es der ebenso befähigte, wie unternehmungswillige
Carl Frei, unterstützt von seinem gleichnamigen Sohn, in Waldkirch
Fuß zu fassen. Die Heimat nahm ihn auf und im „Rebstocksaal" In dem vor
Jahren Gavioli seine Orgeln gebaut hatte, fing er wieder an. Das Werk gedieh und
Fleiß wie Können führten dazu, daß 1949 neben kleineren wieder große Orgelwerke
die Werkstatt verließen. Bedarf es eines Beweises der Leistungsfähigkeit dieses neuen
Orgelbauunternehmens, so genügt zu wissen, daß in diesem Dreimann-Betrieb die
größte Konzertorgel der Welt mit 650 Pfeifen entstanden ist. Carl Frei sen. starb nach
einem erfüllten Leben am 10. Mai 1967. Der Sohn führt das Unternehmen im Sinne
seines Vaters weiter.
Abb. 19 Gebr. Weber „Maesto" Orchestrion. Prospekt.
(Ohne diesen im „Elztäler Heimatmuseum".)
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