http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0313
Gebäudenutzung (Gotik für Rathäuser, Renaissance für Bildungsbauten, Barock
für Einrichtungen der Justiz, Gotik und Barock meist für katholische, Romanik
meist für evangelische Kirchen) wollen wir uns bei dieser Betrachtung auf die Kirchen
St. Johann, Herz-Jesu und die Lutherkirche beschränken, da sie sich der Tendenz
dieser Untersuchung, die Stadtbild prägenden symbolhaften Elemente aufzuzeigen
, voll erschließen. Dabei ist Stadtbild mit Stadtsilhouette und nicht mit Skyline
zu übersetzen.
Begonnen hat diese symbolistische Entwicklung mit der Berufung von Max
Meckel zum Erzbischöflichen Baudirektor durch Erzbischof Johannes Christian
Roos (1886—1896). Roos, zuvor Bischof von Limburg, brachte von dort seinen
Baumeister mit. Max Meckel, Vater des gleichfalls bedeutenden Architekten Carl
Anton Meckel, sollte zu einer Bereicherung der Freiburger Architekturszene werden
und wurde selbst von der Stadtverwaltung bei wichtigen und repräsentativen
Bauvorhaben (Hauptfriedhof, Neues Rathaus) als Gutachter hinzugezogen.
Max Meckel entwarf den imposanten, 1892 —1897 ausgeführten Bau der Herz-
Jesu-Kirche im Stühlinger, die kathedralähnlich und auf einem großflächigen Areal
gelegen den Stühlinger beherrscht, ja förmlich aus ihm herauswächst, und mit ihren
nach Osten gerichteten Doppeltürmen dem (West-)Einturm des Münsters ganz be-
Abb. 1 Die Pfarrkirche des in der Gründerzeit entstandenen Stadtteils Stühlinger
ist die Kirche Herz Jesu.
311
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0313