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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 14
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0016
fen Egon von Freiburg hatte er schon früher mit hern Heinrich Wollebe und andern
Gesellen die Erlaubnis erhalten, einen 12 Kilometer langen Graben über das Gut des
Klosters St. Peter und des Grafen Vogteigebiet zu führen.73 Fünf Jahre später erwarb
er mit hern Heinrich Wollebe das Waldgebiet des Moos zum Abhieb auf zehn Jahre
um den außergewöhnlich hohen Betrag von 1300 Mark Silber.74 Diese genannten
Beträge sprechen deutlich für das große Vermögen der Familie Turner.

Das Vermögen der Turner läßt sich noch besser durch ihre Stiftungen erfassen. Zu
den Stiftern einer Jahrzeit an das Kloster Tennenbach gehört ebenfalls Burkart Turner
. Das Gut in Rotweil bestand aus einer residencia und den dazugehörigen
Äckern.75 Auch vier Juchart Reben in Bischoffingen kamen durch die Turner an dasselbe
Kloster.76 In Kiechlingsbergen gehörten Reben einer Turnerin.77 Für die Jahrzeit
der Töchter Burkarts erfolgten weitere Stiftungen, so ein Haus und Garten in
Biengen und weiter Abgaben in Wendlingen (Freiburg) und Heinwiller (Heuweiler
).78 Auch in Merdingen ist ein Hof der Turner bezeugt.79 Im Heiliggeistspital
wurde für Burkart Turner den Alten die Jahrzeit gehalten.80

Auch Burkarts ältester Sohn Rudolf zeichnet sich durch fromme Schenkungen aus.
Den Predigern vermachte er schon zu Lebzeiten die Zinsen von einem durch ihn ausgetanen
Erblehen, bestehend aus einem Garten und einer Matte bei seinem gesesse
zu Turnse in dem kilchspelle ze Adelnhusen. Und geschehe es, daß die Prediger den
Zins verkauften oder zu andern Dingen brauchten, so soll er an das Spital der armen
Leute in Freiburg fallen.81 Im Jahr vor seinem Tod bedachten er und seine Ehefrau
Margarete das Gutleuthaus auf dem Felde mit dem Besitz und der Nutzung der Haslach
von dem Lantstege unzint dur Hasela abe für eine Jahrzeit schon zu Lebzeiten
für sich und seiner Vorfahren Seelenheil. Die Jahrzeit sollte an unser Frauen Tag in
der Fastenzeit mit einer gesungenen oder gesprochenen Messe gefeiert werden. Dafür
erhielten die Insassen des Gutleuthauses eine Sonderportion an Speise und Trank und
das übrige Geld am Mittwoch in der Karwoche. Sollte die Jahrzeit acht Tage lang
nicht begangen werden, fallt das Geld an das Heiliggeistspital für die Begehung der
Jahrfeier.82 Sein Totengedenken sollte auch mit einem vollen Dienst für vier Pfd.
Pfg. im Spital gehalten werden83 und ebenso bei den Predigern, wo auch die Jahreszahl
1316 als Stiftungsjahr angegeben ist.84 Man wird nicht fehlgehen, wenn man
den Eintrag im Jahrzeitbuch des Münsters in Freiburg Anniversarium Rudolfi dicti
Turner militis, de quo habent plebani 5 sol. et cappellani 5 sol.S5 auf den 1316 verstorbenen
Ritter gleichen Namens bezieht.86

Die Höhe der Stiftung von insgesamt 10 sol. hält sich etwa in der Mitte der Stiftungsbeträge
für ungefähr gleichzeitig Verstorbene.87 Von einer etwa auf 1470 —
1485 datierten Hand L88 stammt der Zusatz: Sepulchrum lapis iuxta altare trium
magorum continens turrim, 1 mis.S9 Dieses Grab lag bei dem früher als Rittertür
bezeichneten südlichen Portal, heute Lammportal.90 Mit dem Singen des Psalms
Miserere wurde das Totengedenken gefeiert; nähere Angaben über besondere Zeremonien
gibt es hier nicht.91 Nach Rudolfs, des Ritters, Tod steigert sich die Zahl der
Vermächtnisse für sein Seelenheil. Seine zweite Ehefrau Margarete, aus dem Geschlecht
der Küchlin, sorgte für sein Totengedenken durch eine Stiftung in Kiechlingsbergen
an das Kloster Günterstal.92 Ferner fallen durch sie Güter und Einkünfte
von einem verliehenen Hof in Denzlingen, nebst Äckern und Häusern an das Kloster

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