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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 33
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0035
„Wir Maximilian Christoph von Gottes Gnaden Bischof zu Konstanz des
Heil. röm. Reichs-Fürst, Herr der Reichenau und Öningen, des Hohen Johanniter-
Ordens zu Malta Gross-Kreutz, und Protector etc. etc. . . . kund und zu wissen sey
hiermit Allen und Jeden, denen es daran gelegen, oder zu wissen nötig:
Nachdem in der Allerhöchsten Hofresolution vom 30. Sept. vorigen Jahres über das
Vorderösterreichische Pfarreinrichtungsgeschäfi, die gemeinschaftlich angetragene
Errichtung einer neuen Pfarrey zu Güntersthal begnemiget worden, so ernenen und
Erheben Wir aus Bischöflicher Gewalt hierdurch

Erstens, die bisherige Klosterkirche des Frauenklosters Zisterzienser Ordens zu Güntersthal
förmlich zu einer Pfarrkirche, und befehlen, daß sogleich ein Taufstein, und
andere Pfärrliche Nothwendigkeiten in Selber angeschafft werden sollen.
Zweitens, eignen, und scheiden Wir dieser neuen Pfarrkirche folgende Gemeinde zu,
Theils aus der Pfarre Adelhausen, oder Wühre

a) den Ort Günters Thal selbst mit 291 Seelen

b) das Stadt Freyburgische Jägerhaus zu St. Valentin mit 9 Seelen
zusammen mit 300 Seelen
Drittens, zählen, und laßen Wir all obengemeldte Pfarrkinder von der Schuldigkeit
ihre bisherige Pfarrkirche zu Merzhausen und Adelhausen zu besuchen gänzlich frey,
und

Viertens, übergeben dem neuen Pfarrer zu Güntersthal alle, und jede Pfarrliche
Jurisdiction über selbe, unabhängig von den alten Pfarrern"

In fünf weiteren Abschnitten folgen Weisungen, auf deren Aufzählung verzichtet
wird. Aus den beiden erwähnten Anordnungen von Staat und Kirche ergibt sich folgendes
:

Es wird 1787 eine neue Pfarrei Günterstal aus den in Günterstal und St. Valentin
ansäßigen Bewohnern gebildet.
Die Klosterkirche wird auch Pfarrkiche.

Die beiden bestehenden Kapellen St. Matthias und St. Valentin werden geschlossen
.

Pfarrer der neuen Pfarrei ist der Beichtvater des Klosters.

Das Stift hat für dessen Unterhalt und für die pfarrlichen Notwendigkeiten aufzukommen
einschließlich der Unterhaltung der Gebäude.

Die Pfarrkinder werden vom Bischof aus ihren Verpflichtungen gegenüber den alten
Pfarreien Merzhausen und Adelhausen entlassen und der Jurisdiktion des neuen
Pfarrers unterstellt.

Das Kloster Tennenbach, das den Beichtvater für die Nonnen in Günterstal stellt,
hat bei einem Wechsel diesen als neuen Pfarrer rechtzeitig dem Bischof zu präsentieren
.

Der neue Pfarrer gehört zum Landkapitel Breisach.

Für die Günterstäler bedeutete diese kirchenrechtliche Änderung, daß ihre bisherige
Zugehörigkeit zur Pfarrei Merzhausen, die wohl bis in früheste Zeiten zurückreicht
, zu Ende war. Mit der Bildung einer eigenen Pfarrei konnten sie ihre Toten
nunmehr am Ort selbst beerdigen und nicht mehr in Merzhausen. Der Friedhof beim
Kloster diente bisher lediglich zur Bestattung der Klosterinsassen und der zum Kloster
zählenden Dienstleute.

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