http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0061
Abb. 6 Tafel mit weiblichen Heiligen aus dem Kloster Günterstal, Ende 15. Jhdt.
Augustinermuseum.
mächtigen Dachreiter und das Portal mit Segmentgiebel, Wappenstein und Säulen.
(Eine etwas genauere Darstellung des Klosters bietet das Bild von Schermer, das in
dieser Zeitschrift im Heft 77/1959 S. 77 abgedruckt ist.)
Eine Bauaufnahme des Klosters, die von der badischen Verwaltung 1808 für den
Verkauf der Gebäude vorgenommen wurde,104 erlaubt eine eingeschränkte Beschreibung
des Innern von Kirche und Kloster. Die Kirche trat gegen die Friedhofseite aus
dem Klostertrakt heraus, während sie nach der Innenseite vom Kreuzgang abgedeckt
war. Hierdurch entfielen auf der rechten Kirchenseite die Fenster. Das Kircheninnere
bestand aus einem verhältnismäßig schmalen Langhaus mit einer niedrigen Nonnenempore
, sowie einem beidseitig flachrund ausladendem Querhaus und einem relativ
kurzen Chor. Die letzteren bildeten eine gewisse Einheit gegenüber dem Langhaus.
Die fünf Altäre, davon drei im Chor und einer jeweils am Anfang eines Querhauses,
schlössen sich zu einer Schauwand zusammen, die perspektivisch gegliedert war. Ob
die Decke der Kirche Wölbungen hatte, ist nicht bekannt. Es wird eine Flachkuppel
an der Kreuzungsstelle zwischen Langhaus, Querhaus und Chor vermutet.105 Fast
zur gleichen Zeit als Thumb in Günterstal tätig war, hat er das kurz zuvor abgebrannte
Kloster in Friedenweiler wiederaufgebaut, wobei er allerdings den Chor der
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