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seiner Söhne aus der Ehe mit Anna-Maria Freiin von Winnental war Philipp Wilhelm
Graf von Nesselrode und Reichenstein. Im Jahre 1705 war Philipp Wilhelm bereits
Komtur in Schwäbisch-Hall und in Affaltrach6 und General-Rezeptor in den „Nie-
der-Teutschen Landen", wo er aber niemals residierte. Das heißt, er war Abgabeneinnehmer
für das Schatzamt des Ordens in Süddeutschland. Ungeachtet dessen, daß der
Ordensbruder Philipp Wilhelm Graf von Nesselrode und Reichenstein die meiste Zeit
seines Lebens auf Malta verbrachte, führte er die Kommenden von Frankfurt (1723),
Herford (1725), Schleusingen und Weissensee (1711) und während der Jahre 1720 bis
1727 die Kommende von Lage.7 Dort wurde der Neffe Friedrich Wilhelms, Hermann
Adolf Graf von Nesselrode und Reichenstein, Nachfolger.
Er führte die Kommende bis zu seinem Tode im Jahre 1748.8 Unter der Verwaltungsführung
des Philipp Wilhelm Graf von Nesselrode und Reichenstein wurde der
Zustand der genannten Kommenden erheblich verbessert.9
Während dieser ganzen Jahre kämpfte der junge von Nesselrode und Reichenstein
mit in den Seegefechten gegen die moslemischen Türken und Korsaren. Neben der
militärischen Erfahrung gewann er gleichzeitig einen hervorragenden Ruf durch seinen
erfolgreichen und heldenhaften Einsatz.
Abb. 3 Wappenstein des Fürsten Philipp Wilhelm Graf von Nesselrode und Reichenstein über dem Ein
gang zum Kanzlerwohnhaus des Malteserschlosses Heitersheim (heute gehört dieser Teil zur Gärtnerei
Rudolf Kaltenbach), unterlegt mit dem achtzipfligen Johanniterkreuz, im Geviert mit dem Balkenkreuz
und dem eigenen Wappen des Fürsten.
(Aufrahme: Fritz Funfgeld)
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