Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 332
(PDF, 45 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0334
Walter Schlatterer: St. Georgen im Breisgau. Eine alemannische Siedlung und ihre Vorgeschichte
. — Freiburg-St. Georgen 1986.

Der St. Georgener Heimatforscher Walter Schlatterer legte zum 1200jährigen Jubiläum des
Freiburger Stadtteils, der sich aus den Dörfern Wendlingen, Hardkirch und Uffhausen zusammensetzt
, eine engagiert geschriebene Ortschronik vor. Unterstützt von einigen Mitautoren
durchwandert er die ereignisreiche Geschichte der Siedlungen in chronologischer Reihenfolge
mit der Ur- und Frühgeschichte beginnend. Kelten, Römer und Alemannen werden aufgrund
der schlechten Quellenlage vor allem in ihrer Bedeutung innerhalb des Breisgaus dargestellt.
Umfangreiche Kapitel widmen sich dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit, wobei nun die
Ereignisse in St. Georgen im Mittelpunkt der Darstellung stehen, ebenso wie in den abschließenden
Abschnitten zum 19. und 20. Jahrhundert. Hier stellt der Chronist u. a. auch die einzelnen
Vereine, Parteien, Verbände und Schulen dar. Mittelpunkt der jüngeren Geschichte bildet
naturgemäß die Eingemeindung des Ortes 1938. Das reichlich bebilderte Buch, das auch
alte Pläne und Ansichten zeigt, druckt erfreulicherweise auch Quellen in Wortlaut oder Ubersetzung
ab, wie beispielsweise die ersten Erwähnungen der Dörfer (S. 46 f.) oder der 1938 ausgefertigte
Eingliederungsvertrag, der St. Georgen zu einem Stadtteil Freiburgs machte
(S. 201 f.).

Leider wird der ausgezeichnete optische Eindruck wegen des Inhalts getrübt, wobei sich
wieder einmal zeigt, daß ein Einzelner bei einem den gesamten historischen Zeitraum umgreifenden
Werk überfordert sein muß. So gelingt es dem Autor fast nie, über reine Beschreibungen
hinauszugelangen. Beispielsweise stellt er den Besitz des Johanniterordens, dem wichtigsten
Grundbesitzer und Herrschaftsträger im mittelalterlichen St. Georgen, zwar detailliert dar
(S. 64f.), jedoch ordnet er dies nicht in einen allgemeinen historischen Zusammenhang ein.
So werfen sich beispielsweise folgende weiterführenden Fragen auf: Wo verfugten die Johanniter
im Breisgau über weiteren Besitz? Wie groß ist die Bedeutung dieses St. Georgener Besitzes
für den Orden? Wie verhielten sich die Johanniter in anderen Orten? Ist St. Georgen ein
Einzelfall, wodurch unterscheidet es sich von anderen Orten, was ist allen gemeinsam?

Auch die revolutionären Ereignisse von 1848/49 werden nur beschrieben, aber nicht interpretiert
(S. 152f.). Die Frage nach Ursachen und Motiven der aktiven Beteiligung von Dorfbewohnern
an der Revolution wird vom Chronisten ignoriert und damit wieder die Gelegenheit
versäumt, Ursachen und Auswirkungen der Ereignisse in einem Breisgaudorf exemplarisch
darzustellen und in den historischen Zusammenhang einzuordnen.

Die Gliederung des Werkes führt teilweise zu Wiederholungen, so werden beispielsweise
ganze Sätze von Seite 37 auf Seite 39, von Seite 149 auf Seite 152 oder von Seite 91 auf Seite
159 fast wörtlich wiedergegeben. Ebenso behandelt der Chronist einzelne, zusammengehörende
Themen in verschiedenen Kapiteln, wie z.B. die Kirchengeschichte, auf die von Seite
80 bis 94 und nochmals von Seite 159 bis 163 eingegangen wird.

Als Fazit muß leider festgestellt werden, daß versäumt wurde, eine äußerst interessante und
wichtige Breisgausiedlung fundiert und umfassend zu erforschen. Jürgen Treffeisen

Paul Priesner: Die Geschichte der Gemeinde Hofsgrund (Schauinsland). II. Band. Die Hofgüter
, die Pfarrei, die Schule. Verlag Schillinger, Freiburg 1987. 493 S., zahlreiche Abb.

Von 1926 bis 1934 war Paul Priesner Lehrer in Hofegrund am Schauinsland. In diesen acht
Jahren widmete er sich der Erforschung der Ortsgeschichte. Er studierte Urkunden und Akten
in Archiven, befragte die Ortseinwohner und hielt das Ortsbild im Foto fest. Auch in den fol-

332


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0334