Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
107.1988
Seite: 100
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1988/0102
dig, denn wenn Maria Anna Barxlin wirklich aus Konstanz stammte, so war zunächst
nach einer Person dieses Namens zu suchen.

Wasserzeichen

Der Versuch, die Zahl unter dem Tintenklecks durch UV-Licht sichtbar zu machen,
scheiterte, so daß sich nur noch eine Untersuchung der Wasserzeichen11 anbot, die
sich in Fülle auf den Blättern erkennen ließen. Nach oberflächlicher Durchsicht der
zu erkennenden Wasserzeichen wurde es unumgänglich, zumindest eines der vielen
Heftchen, aus denen das Kochbuch besteht, auseinanderzunehmen, um Zeichnungen
anfertigen zu können.12

Uberraschend häufig wurden auf dem handgeschöpften Bütten Darstellungen von
einem Narren mit Schellenkappe erkennbar, die sich jedoch nicht in den von
Piccard13 herausgegebenen Bänden der Wasserzeichen finden ließen, da die Gruppe
„Mensch" noch nicht erschienen ist. So mußten zwei verschiedene Abbildungen von
Narren nach Stuttgart ins Hauptstaatsarchiv geschickt werden, damit sie mit den dort
vorhandenen Wasserzeichen verglichen werden konnten.

Die mir freundlicherweise vom Staatsarchiv14 übersandten Kopien von Narren
wiesen jedoch wenig Ähnlichkeit mit den drei verschiedenen Typen von Narren des
Barxlin'schen Kochbuchs auf.15

Wie mir mitgeteilt wurde, gibt es in Stuttgart nur einen kleinen Stoß Karten dieses
Wasserzeichens, die größtenteils aus dem 17. Jahrhundert und weitgehend aus Südbaden
und dem Elsaß stammen.

Für eine Datierung reichte die im Stadtarchiv Konstanz vorliegende Wasserzeichensammlung16
ebenfalls nicht aus, auch wenn der Narr mit Schellenkappe hier sehr
häufig als Wasserzeichen verwendet wurde. Keine der Abbildungen entsprach den angefertigten
Zeichnungen, und so führten auch die wenigen Datierungen, die sich
zwischen 1700 und 1746 bewegten, zu keinem Ergebnis.

Neben mehreren Versionen von Medaillons als Wasserzeichen, die nicht untersucht
werden konnten, da das Buch nicht weiter auseinandergenommen werden sollte, bot
sich ein gut erkennbarer Baum17 zur Untersuchung an. Wiederum fanden sich nur
ähnliche, aber nicht völlig gleiche Bäume, von denen einer aus Freiburg stammte
(1791), ein weiterer aus Göppingen (1755).18

Ein einziges Wasserzeichen konnte eindeutig identifiziert werden: eine stilisierte
Traube, unter einem Posthorn hängend. Dieses Zeichen, das sich ziemlich am Anfang
des Kochbuches befindet,19 war von Piccard an einem auf 1770 datierten, aus Salem
stammenden Schriftstück festgestellt worden.20 Diese Jahreszahl bildete somit die
einzige sichere Datierung, und so wurde nun der Zeitraum der Uberprüfung von Kirchenbüchern
, Inventarlisten, Testamenten und Heiratskonsensbüchern bis nach 1800
ausgedehnt.

Anna Maria und Maria Anna Barxlin

Die Nachforschungen nach einer Frau mit dem Vornamen Anna Maria bzw. Maria
Anna wurden dadurch erschwert, daß diese Doppelnamen — daneben auch Maria
Anna Antonia, Maria Anna Elisabeth, Maria Magdalena, Maria Barbara — bei

100


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1988/0102