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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
107.1988
Seite: 196
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1988/0198
nur des Bürgermeisters. Zeitungen wurden in Städten herausgegeben; Teningen war
ein Dorf mit gut 2500 Einwohnern, hinsichtlich Finanz- und Steuerkraft aber vielen
Städten überlegen.

Das Gemeindeblatt, etwa zwanzig Nummern im Jahr im Umfang von zwei bis zehn
Seiten, erschien zunächst hektographiert; mit Nr. 12 vom 30. Juni 1940 ging man,
mitten im Krieg, zum aufwendigen Bleisatz über. Seit Nr. 11 vom 19. August 1939
schmückt — zunächst gelegentlich — ein Foto die Titelseite: Rathaus, Schule, Straßen
, Elzlandschaft, Waaghaus, Gewerbebetriebe... Seit Dezember 1940 erscheinen
auch Fotos im Innern des Blattes, z.B. vom Durchmarsch deutscher Truppen im Juni

1940. Die Bilddokumente ergänzen den Text um Einzelheiten, die sich kaum in Worte
fassen lassen.

„Infolge des Krieges muß die Gemeindezeitung ihr Erscheinen einstellen." Mit diesen
dürren Worten verabschiedet sich der Bürgermeister von den Lesern am 1. Juni

1941. Tags zuvor war noch Nr. 10/1941 erschienen. Die unbegründete Einstellung beweist
, daß der Gemeinde etwas verheimlicht worden war.

Amtliche Mitteilungen der Gemeinde Teningen erschienen erst wieder mit dem 20.
Mai 1954. Bewußt knüpft die Gemeinde an die Tradition an: Das Titelfoto der Ausgabe
vom 19. August 1939 wird der Ausgabe von Weihnachten 1957 vorangestellt; nur
eine „Litfaßsäule" ist wegretuschiert. Angaben in der Kopfleiste (u. a. zu Gemarkungsgröße
, im Dorf ausgeübte Gewerbe, Bankverbindungen der Gemeinde) betonen
Kontinuitäten. Allerdings ist die Bevölkerung erheblich gewachsen, von 2546 auf
3381 (im Jahre 1939 bzw. 1957) — vor allem durch den Zuzug von Flüchtlingen und
Vertriebenen.

September 1939

Zunächst soll die auf den 2. September 1939 datierte erste „Kriegsnummer" vorgestellt
werden; „infolge der eingetretenen politischen Ereignisse" erscheine sie „etwas
verspätet". Kein Wort von Krieg (an anderer Stelle dieser Ausgabe ist von „gespannten
politischen Verhältnissen" die Rede), noch viel weniger von kriegerischer Begeisterung
, wie sie bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges laut geworden war. Statt dessen
Gefaßtheit, ein resignierendes Sich-Fügen in das Unvermeidliche — überlagert von
Treueschwüren zum „Führer". Hitler hatte gemeint, die Westmächte würden dem
deutschen Uberfall auf Polen (1. September) tatenlos zusehen — wie der Annexion
Österreichs (11. März 1938), der Zerschlagung der Tschechoslowakischen Republik
(29. September 1938) und der Besetzung der „Resttschechei" (15. März 1939); daß
Großbritannien und Frankreich zu ihrem Garantieversprechen für Polen stehen würden
(3. September 1939), war nicht vorgesehen.

Der in dieser Ausgabe veröffentlichte Teil der NS-Chronik schildert den Tag der
Ernennung Hitlers zum Reichskanzler; das Titelfoto zeigt die „Adolf-Hitlerstraße mit
dem 'Platz der SA'". Die Bildunterschrift erläutert: Das 'Gasthaus zur Krone' sei das
„Kampflokal der Bewegung" gewesen; der „Platz der SA" sei am 2. Mai 1938 „als
Anerkennung und Dank für die Sturmabteilung der Bewegung" so benannt worden.

Die Ausgabe vom 2. September 1939 erörtert auf acht Seiten folgende Gegenstände
, von denen einige skizziert, andere ausführlicher dargelegt werden sollen:
Volkszählung, Luftschutz, Kartoffelkäfer, Arbeitslose, Alteisen, Trinkwasserbrun-

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