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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
108.1989
Seite: 150
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heut zu Tage den Lehrstuhl, auf welchem er durch mehrere Jahre zu Freyburg das
Licht der Gelehrsamkeit und Weisheit verbreitete.***) Die verehrungswürdige Männer
Hesdenrich, Ulrich, Johann von Freyburg, Johann von Simskiel, Johann von
Rhein sind ihres heiligen Wandels wegen berühmt geworden; Caspar Grünwald und
Wilhelm (de Molendinis) wurden wegen ihrer Tugend und Gelehrsamkeit Weihbischöfe
: der eine zu Würzburg, der andre zu Maynz. Viele andre lehrten auf der hiesigen
hohen Schule die Theologie mit vielem Ruhme ihrer tiefen Einsicht — allein da
es meine Absicht nicht ist, eine Geschichte von dieser hohen Schule oder ein Ordens-
menologium zu schreiben, wird man es mir vergeben, wenn ich sowohl diese als andre
mit Stillschweigen übergehen und vielmehr andern, weitläufig genug zu behandeln
, gern überlasse.

A. Der Bewilligungsbrief Bischofs Heinrich ist dem eingeschickten Berichte eingeschaltet und schon
im J. 1235 datirt.

B. Brief der Bürgerschaft von Frey bürg.

C. Brief des Pfarrers.

D. Donatio Chunradi Com. de Friburg.

EF. Confirmatio Donationis a Sigismundo et Maximiliano Impp. facta.

*> Beyde diese seltsamen Stellen kann man bey itzigem kritischen Zeitalter soweit in ihrem Werthe

lassen, als sie sich mit einer blos menschlichen Tradition begnügen wollen.
**5 Unter andern: de Consolatione Theologiae, de Sensibilibus, de Deliciis paradisi, welche noch in

seiner eignen Handschrift im Büchersaale des Klosters aufbewahret werden.
***' Was Alberten vorzüglich Ehre beyleget und den Großen noch größer machet, ist, daß er ein anders
mal Lehrer selbst des englischen Lehrers Thomae von Aquin eben aus dem Predigerorden
gewesen, eines Mannes, der für den fünften Kirchenlehrer insgemein gehalten wird; dessen Sum
mam oder den summarischen Auszug aller seiner Schriften selbst die sonst so stolzen Griechen,
als sie eben in dem allgemeinen Kirchenrathe zu Florenz unter dem Pabst Eugen IV. der Stärke
der unwiderleglichen Beweisgründe an ihren Gegnern sich nicht gewachsen fanden und derselben
bis auf die Quelle ganz erstaunend nachforschten, sich von der römischen Kirche auszubitten und
durch den Demetrius Cidonius in ihre reine Muttersprache sogar zu übersetzen keine Bedenken tru
gen. Vid. Concil. Florent. Sess. 17, 18, 22 et seqq., Thomam Cler. Regul. de Polit. Christ.
1. 2. c. 6, Bossevinum S. J. et Clypeum Goneti in Prooemio."

Das Gotteshaus, Anfang der 1780er Jahre mit einem Novizenaufnahmeverbot
belegt, wurde, angeblich auf Wunsch des Restkonvents, im Januar 1795 endgültig aufgehoben
. Verschiedene Autoren, POINSIGNON und SAUER vor allem, wollen glauben
machen, es habe sich ausgezehrt, sei noch vor der Säkularisation dem „Altersmarasmus
" verfallen. Ein Irrtum: Der Konvent verfügte über eine solide Existenzgrundlage
, auch an Nachwuchs mangelte es nicht. Die antimonachische Hetze der Aufklärung
an sich konnte ihm nicht viel anhaben, da er in Stadt und Land über eine
ausreichende Anhängerschaft verfügte. Zum Verhängnis wurde ihm die staatliche
Repressionspolitik, die in der Spätphase der theresianischen Ära einsetzte und von
Kaiser Joseph II. (1780—1790) unter Mitwirkung freimaurerischer Elemente in den
höchsten Stellen forciert wurde: Dem landesherrlichen Absolutismus, der sich bekanntermaßen
mitunter in nackter Gewalt äußerte, hatte die Kirche und ihre Korporationen
zu dieser Zeit außer verbalen und papiernen Protesten so gut wie nichts mehr
entgegenzusetzen.

Als ein Zeugnis des nahenden Unheils hat sich in den einschlägigen Unterlagen -
viel mehr ist von der einst stolzen Freiburger Niederlassung nicht übrig — eine Fas-

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