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Abb. 5 Zeichnung Arhards ca. 1640/50: Burg und Augustinerkloster vom Kupfertor aus. Erkennbar:
Zugbrücke zur Burg östlich des Klosters. (Noack, wie Anm. 108, S. 89 Abb. 11)
in dieser Zeit etwas über einen Meter lag, waren, mit zwei Ausnahmen vermutlich
aus späterer Zeit, die Zugangswege zur Oberstadt nur zu Fuß oder allenfalls mit Eseln
oder Tragtieren passierbar, denn sie wurden zumeist durch Treppen oder mehrfache
Stufen unterbrochen.118 An Fußwegen solcher Art gab es einmal südöstlich des
Münsters, wo der Abfall des Breisachberges etwas weniger steil ist, die später sogenannte
Schänzletreppe mit zahlreichen Stufen.119 (Abb. 3) Hinter dem jetzigen Münsterhotel
führt noch jetzt der sogenannte Beijakel, dessen Name schwer zu deuten ist,
steil mit vielen Stufen auf die spätere Fischerhalde hinab.120 Vom Kapftor nahmen
ein nach Südwesten zielender Treppenweg, heute Schwanenrain genannt, und eine
weitere direkt auf die von uns vermutete ältere Kaufmannsansiedlung führende steile
Treppe ihren Ausgang.121 (Abb. 4) Diese wurde dann bezeichnenderweise durch die
Haarnadelkurve des auch als Roßweg bezeichneten Langen Weges ersetzt, auf den wir
alsbald zurückkommen müssen.122 Der Breisachberg teilt sich im Norden wie ein
Fischschwanz in zwei Flügel. Auf dem östlichen hatte die Burg ihren Platz, auf dem
westlichen später das Augustinerkloster.123 (Abb. 5) Zwischen beiden zieht sich in
Gestalt des heutigen Augustinerweges der einzige nicht mit Stufen versehene, dafür
aber steile und schmale Fußweg in Richtung auf das spätere Kupfertor zur nordwestlichen
Unterstadt hinab. (Abb. 6) Er wird neuerdings von M. Schmaedecke als römerzeitlicher
Zugang zur Oberstadt und dem beim Münster gelegenen spätrömischen
Kastell angesehen. Er soll seinen Ausgang von dem als Nordtor dienenden Radbrunnenturm
genommen haben, der als Tor der vor dem Kastell gelegenen römerzeitlichen
Vorstadt auf dem Breisachberg vermutet wird.124 Auffällig wäre dann, daß
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